BGH - Urteil vom 25.04.1989
VI ZR 175/88
Normen:
BGB § 276 Abs. 1 § 611 § 823 Abs. 1 § 847 Abs. 1 ; BGB § 253 Abs. 2 (redaktionell eingefügt aufgrund der am 01.08.2002 in Kraft getretenen Rechtsänderung) ; ZPO § 282 ;
Fundstellen:
BGHR BGB § 823 Abs. 1 Arzthaftung 35
BGHR BGB § 823 Abs. 1 Arzthaftung 35
BGHZ 107, 222
DRsp I(125)341a
EBE/BGH 1989, 178
FamRZ 1989, 947
JZ 1989, 901
LM Nr. 111 zu § 823 (Aa) BGB
LM Nr. 41 zu § 276 (Ca) BGB
LM Nr. 68 zu § 282 ZPO (Beweislast)
MDR 1989, 805
MedR 1989, 320
NJW 1989, 2318
NJW-RR 1989, 1109
VersR 1989, 702
r+s 1989, 287
Vorinstanzen:
LG Osnabrück, vom 30.11.1987 - Vorinstanzaktenzeichen 2 O 284/84
OLG Oldenburg, vom 08.06.1988 - Vorinstanzaktenzeichen 3 U 17/88

Schadensersatz und Schmerzensgeld: Arzthaftung, Grober Behandlungsfehler, Opthalmologie - Annahme eines groben Behandlungsfehlers bei Nichtaufklärung über lebensbedrohlichen Befund

BGH, Urteil vom 25.04.1989 - Aktenzeichen VI ZR 175/88

DRsp Nr. 1992/1932

Schadensersatz und Schmerzensgeld: Arzthaftung, Grober Behandlungsfehler, Opthalmologie - Annahme eines groben Behandlungsfehlers bei Nichtaufklärung über lebensbedrohlichen Befund

1. »Es ist ein schwerer ärztlicher Behandlungsfehler, wenn der Patient über einen bedrohlichen Befund, der Anlaß zu umgehenden und umfassenden ärztlichen Maßnahmen gibt (hier: Retikulumzellsarkom), nicht informiert und ihm die erforderliche ärztliche Beratung versagt wird. Die therapeutische Aufklärung naher Angehöriger, soweit sie überhaupt ohne Einwilligung des Patienten zulässig ist, kann in aller Regel nicht das direkte Gespräch zwischen Arzt und Patienten ersetzen.«2. 80000 DM [40000 EUR] Schmerzensgeld für einen 39-jährigen Mann wegen des Unterlassens der Aufklärung des Patienten sowie weiterer medizinischer Manßanhmen bei Feststellung eines Gehirntumors.

Normenkette:

BGB § 276 Abs. 1 § 611 § 823 Abs. 1 § 847 Abs. 1 ; BGB § 253 Abs. 2 (redaktionell eingefügt aufgrund der am 01.08.2002 in Kraft getretenen Rechtsänderung) ; ZPO § 282 ;

Tatbestand: