OLG Bamberg - Beschluss vom 06.03.2014
3 Ss OWi 228/14
Normen:
OWiG § 17 III; OWiG § 77 I; OWiG § 79 III 1; StVG § 24 I; StVG § 25 I 1; StVO § 3 III Nr. 1; StVO § 37 II; StVO § 49 III Nr. 2; StPO § 267; StPO § 300; StPO § 344 II 2; BKatV § 4 II 2;
Fundstellen:
DAR 2014, 277

Verringerte Anforderungen an die Urteilsfeststellungen bei einem einfachen innerörtlichen Rotlichtverstoß

OLG Bamberg, Beschluss vom 06.03.2014 - Aktenzeichen 3 Ss OWi 228/14

DRsp Nr. 2014/5538

Verringerte Anforderungen an die Urteilsfeststellungen bei einem einfachen innerörtlichen Rotlichtverstoß

1. Bei der Verurteilung wegen eines innerhalb geschlossener Ortschaften begangenen 'einfachen' Rotlichtverstoßes (§§ 37 II, 49 III Nr. 2 StVO) sind im Bußgeldurteil Ausführungen zur Dauer der Gelbphase, der zulässigen und vom Betroffenen eingehaltenen Geschwindigkeit sowie seines Abstands zur Ampel regelmäßig entbehrlich, weil grundsätzlich von einer gemäß § 3 III Nr. 1 StVO zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h und von einer Gelbphase von 3 Sekunden ausgegangen werden kann, was eine gefahrlose Bremsung vor der Ampel ermöglicht, bevor diese von Gelb auf Rot umschaltet (u.a. Anschluss OLG Hamm, Beschl. v. 02.11.2010 - 4 RBs 374/10 [bei [...]] und OLG Bremen NZV 2010, 42 ff.).2. Auch ein 'einfacher' Rotlichtverstoß kann aufgrund der Vorahndungslage des Betroffenen ohne weiteres die mit der Ahndung mit einem bußgeldrechtlichen Fahrverbot verbundene Wertung als beharrlicher Pflichtenverstoß gemäß § 25 I 1 2. Alt. StVG außerhalb eines Regelfalls i.S.v. § 4 II 2 BKatV rechtfertigen.

Normenkette:

OWiG § 17 III; OWiG § 77 I; OWiG § 79 III 1; StVG § 24 I; StVG § 25 I 1; StVO § 3 III Nr. 1; StVO § 37 II; StVO § 49 III Nr. 2; StPO § 267; StPO § 300; StPO § 344 II 2; BKatV § 4 II 2;

Zum Sachverhalt