BGH - Urteil vom 14.03.2012
XII ZR 44/10
Normen:
BGB § 307; VVG § 28 Abs. 2; VVG § 28 Abs. 3;
Fundstellen:
BB 2012, 1166
BB 2012, 1248
DAR 2012, 509
MDR 2012, 628
NJW 2012, 2501
NZV 2012, 432
VRS 2012, 145
WM 2012, 1101
Vorinstanzen:
AG Hamburg-Bergedorf, vom 17.03.2009 - Vorinstanzaktenzeichen 409 C 378/08
LG Hamburg, vom 05.03.2010 - Vorinstanzaktenzeichen 331 S 57/09

Wirksamkeit einer in Allgemeinen Geschäftsbedingungen einer Autovermietung enthaltenen Klausel bzgl. des Entfalls einer Haftungsfreistellung bei Nichthinzuziehung der Polizei zu einem Unfall

BGH, Urteil vom 14.03.2012 - Aktenzeichen XII ZR 44/10

DRsp Nr. 2012/8045

Wirksamkeit einer in Allgemeinen Geschäftsbedingungen einer Autovermietung enthaltenen Klausel bzgl. des Entfalls einer Haftungsfreistellung bei Nichthinzuziehung der Polizei zu einem Unfall

a) Die in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen eines Autovermietungsunternehmens enthaltene Klausel, wonach die gegen Zahlung eines zusätzlichen Entgelts gewährte Haftungsfreistellung uneingeschränkt entfällt, wenn der Mieter gegen die ebenfalls in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen enthaltene Verpflichtung, bei einem Unfall die Polizei hinzuzuziehen, verstößt, ist nach § 307 BGB unwirksam (im Anschluss an Senatsurteile vom 2. Dezember 2009 - XII ZR 117/08 - NJW-RR 2010, 480 ff. und vom 10. Juni 2009 XII ZR 19/08 - NJW 2009, 3229 f.).b) Die durch die Unwirksamkeit der Klausel entstehende Vertragslücke kann durch die Heranziehung von § 28 Abs. 2 und 3 VVG geschlossen werden (im Anschluss an BGH Urteil vom 11. Oktober 2011 - VI ZR 46/10 - VersR 2011, 1524 ff.).

Tenor

Auf die Revision des Klägers wird das Urteil der Zivilkammer 31 des Landgerichts Hamburg vom 5. März 2010 aufgehoben.

Der Rechtsstreit wird zur erneuten Verhandlung und Entscheidung, auch über die Kosten des Revisionsverfahrens, an das Landgericht zurückverwiesen.

Normenkette:

BGB § 307; VVG § 28 Abs. 2; VVG § 28 Abs. 3;

Tatbestand