OLG Düsseldorf - Urteil vom 31.10.2003
I-4 U 71/03
Normen:
VVG § 6 Abs. 1 S. 3 ; VVG § 6 Abs. 2 ; VVG § 6 Abs. 3 ; BGB § 426 ; StGB § 142 ; PflVG § 3 Nr. 9 ; AKB § 2b (1 e) ; AKB § 2b (2) ; AKB § 3 (1) ; AKB § 7 I (2) ; AKB § 7 V (2) ; AKB § 10 Nr. 2 c ; KfzPflVV § 5 ; KfzPflVV § 6 ;
Fundstellen:
NJW-RR 2004, 1547
OLGReport-Düsseldorf 2004, 423
Vorinstanzen:
LG Düsseldorf, vom 12.02.2003 - Vorinstanzaktenzeichen 11 O 55/02

Zur Frage der Leistungsfreiheit im Falle eines Unfalles im Zustand der Trunkenheit mit Fahrerflucht

OLG Düsseldorf, Urteil vom 31.10.2003 - Aktenzeichen I-4 U 71/03

DRsp Nr. 2004/9544

Zur Frage der Leistungsfreiheit im Falle eines Unfalles im Zustand der Trunkenheit mit Fahrerflucht

»1. Die summenmäßig auf 10.000 DM begrenzte Leistungsfreiheit des Kfz-Haftpflichtversicherers im Verhältnis zu dem Fahrer, der im Zustand der Trunkenheit einen Unfall verursacht hat und bei dem der Versicherer Rückgriff nehmen will, setzt keine Kündigung des Versicherungsvertrages nach § 6 Abs. 1 S. 3 VVG voraus. 2. Beim Zusammentreffen von Obliegenheitsverletzungen vor und nach Eintritt des Versicherungsfalls - durch eine unfallursächliche Trunkenheitsfahrt und durch Unfallflucht - sind die Leistungsfreiheitsbeträge gemäß § 2 b (1 e), (2) und § 7 I (2), V (2) AKB zusammenzurechnen. 3. Zur Frage, ob Unfallflucht ein besonders schwerwiegender Verstoß gegen die Aufklärungsobliegenheit i. S. v. § 6 Abs. 3 KfzPflVV ist mit der Folge einer über 5.000 DM hinausgehenden Leistungsfreiheit bis zu 10.000 DM (im konkreten Fall verneint).«

Normenkette:

VVG § 6 Abs. 1 S. 3 ; VVG § 6 Abs. 2 ; VVG § 6 Abs. 3 ; BGB § 426 ; StGB § 142 ; PflVG § 3 Nr. 9 ; AKB § 2b (1 e) ; AKB § 2b (2) ; AKB § 3 (1) ; AKB § 7 I (2) ; AKB § 7 V (2) ; AKB § 10 Nr. 2 c ; KfzPflVV § 5 ; KfzPflVV § 6 ;

Entscheidungsgründe:

I.

Bei der Beklagten war zumindest bis zum 1. Januar 2001 ein Opel-PKW mit dem amtlichen Kennzeichen ... haftpflichtversichert Versicherungsnehmerin und Halterin war die Mutter des Klägers.