23.3 Voraussetzungen eines Anspruchs auf Abfindung

Autor: Götsche

23.3.1 Erfasste Anrechte

Das Abfindungsrecht besteht nur für dem Ausgleich nach der Scheidung unterfallende Anrechte. Der Anwendungsbereich des schuldrechtlichen Ausgleichs muss eröffnet sein (siehe Teil 20.3). Ist das Anrecht im Wertausgleich bei der Scheidung auszugleichen, scheidet ein Abfindungsanspruch aus.

§  23 VersAusglG gilt für alle dem VA unterfallenden Anrechte gem. §  2 VersAusglG (siehe Teil 4). Auch ausländische Anrechte können abgefunden werden (BGH v. 22.06.2016 - XII ZB 514/15, FamRZ 2016, 1576; OLG Karlsruhe v. 29.09.2015 - 5 UF 115/13, NZFam 2016, 36; OLG Karlsruhe, Beschl. v. 06.06.2012 - 18 UF 293/10, FamRZ 2013, 41; OLG Karlsruhe, FamRZ 1996, 673; OLG Hamm, FamRZ 2002, 1568; KG, FamRZ 1990, 1257). Die Verpflichtung des Ausgleichspflichtigen zur Übertragung der Hälfte seiner schweizerischen Freizügigkeitsleistungen auf den Ausgleichsberechtigten stellt selbst keine Abfindung i.S.d. §  23 Abs.  1 VersAusglG dar (BGH v. 22.06.2016 - XII ZB 514/15, FamRZ 2016, 1576), auch diese Anrechte können deshalb abgefunden werden.

23.3.2 (Keine) Fälligkeitsvoraussetzungen

Verfallbare Anrechte