BVerfG - Beschluß vom 03.11.1992
1 BvR 1243/88
Normen:
ArbGG § 54 ; BRAGO § 31 Abs. 1 Nr. 2, Nr. 4 § 62 Abs. 1 , Abs. 2 ; GG Art. 2 Abs. 1 Art. 3 Abs. 1 Art. 20 Abs. 3 Art. 97 Abs. 1 ; RVG § 36 Abs. 1 Nr. 2 (redaktionell eingefügt aufgrund Art. 3 KostRMoG) ; VV-RVG Vorbemerkung 3 Abs. 3, Vorbemerkung 3.2.1 Abs. 1 Nr. 2e (redaktionell eingefügt aufgrund Art. 3 KostRMoG) ; ZPO § 137 Abs. 1 ;
Fundstellen:
AP Nr. 18 zu Art. 20 GG
AP Nr. 45 zu Art. 101
AP Nr. 5 zu § 31 BRAGO
AnwBl 1993, 243
BRAK-Mitt 1993, 61
BVerfGE 87, 273
DRsp V(510)141a-b
EuGRZ 1993, 143
EzA § 31 BRAGO Nr. 9
Information StW 1993, 214
NJW 1993, 996
NVwZ 1993, 464
SGb 1993, 217
UPR 1993, 118
Vorinstanzen:
ArbG Bielefeld, vom 08.07.1988 - Vorinstanzaktenzeichen 3 Ca 883/88
LAG Hamm, vom 28.07.1988 - Vorinstanzaktenzeichen 8 Ta 347/88
III. LAG Hamm [Vorsitzender] - Beschluß vom 17.08.1988 - 8 Ta 347/88,

Abgrenzung einer fehlerhaften von einer Willkürentscheidung

BVerfG, Beschluß vom 03.11.1992 - Aktenzeichen 1 BvR 1243/88

DRsp Nr. 1997/4193

Abgrenzung einer fehlerhaften von einer Willkürentscheidung

»1. Fehlerhafte Auslegung eines Gesetzes macht für sich allein eine Gerichtsentscheidung nicht willkürlich. Willkür liegt vielmehr erst vor, wenn eine offensichtlich einschlägige Norm nicht berücksichtigt oder der Inhalt einer Norm in krasser Weise mißdeutet wird.2. Die Bindung der Rechtsprechung an Recht und Gesetz (Art. 20 Abs. 3 GG) führt nicht dazu, daß das BVerfG Gerichtsentscheidungen auf ihre Übereinstimmung mit einfachem Recht überprüft. Das BVerfG greift erst ein, wenn die Begründung der Entscheidung eindeutig erkennen läßt, daß sich das Gericht aus der Rolle des Normanwenders in die einer normsetzenden Instanz begeben hat, also objektiv nicht bereit war, sich Recht und Gesetz zu unterwerfen.«

Normenkette:

ArbGG § 54 ; BRAGO § 31 Abs. 1 Nr. 2, Nr. 4 § 62 Abs. 1 , Abs. 2 ; GG Art. 2 Abs. 1 Art. 3 Abs. 1 Art. 20 Abs. 3 Art. 97 Abs. 1 ; RVG § 36 Abs. 1 Nr. 2 (redaktionell eingefügt aufgrund Art. 3 KostRMoG) ; VV-RVG Vorbemerkung 3 Abs. 3, Vorbemerkung 3.2.1 Abs. 1 Nr. 2e (redaktionell eingefügt aufgrund Art. 3 KostRMoG) ; ZPO § 137 Abs. 1 ;

Gründe:

A.

Die beschwerdeführenden Rechtsanwälte wenden sich gegen die Versagung einer Erörterungsgebühr für die Wahrnehmung einer arbeitsgerichtlichen Güteverhandlung.