OLG München - Endurteil vom 17.02.2016
15 U 3001/14
Normen:
BGB § 133; BGB § 204 Abs. 1 Nr. 1; BGB § 873 Abs. 1; BGB § 890 Abs. 2; BGB § 892; BGB § 894; BGB § 1004 Abs. 1 S. 1; BGB § 1018; BGB § 1023 Abs. 1 S. 1; BGB § 1027; EGBGB Art. 1 Abs. 1; EGBGB Art. 184 S. 1; EGBGB Art. 186; Bay AGBGB Art. 56 Abs. 3 S. 3; Bay AGBGB Art. 57 Abs. 1;
Vorinstanzen:
LG München II, vom 15.07.2014 - Vorinstanzaktenzeichen 5 O 78/12

Anspruch des Grundstückseigentümers auf Löschung einer altrechtlichen Grunddienstbarkeit wegen Nichtausübung

OLG München, Endurteil vom 17.02.2016 - Aktenzeichen 15 U 3001/14

DRsp Nr. 2016/8677

Anspruch des Grundstückseigentümers auf Löschung einer altrechtlichen Grunddienstbarkeit wegen Nichtausübung

1. Der Auslegung Grundsatz “falsa demonstratio non nocet" findet gerade auch auf unbewusst falsche Katasterbezeichnungen in formbedürftigen Grundstücksgeschäften Anwendung, so dass es bei irrtümlicher Falschbezeichnung auf das tatsächlich Gewollte ankommt. 2. Nicht im Grundbuch eingetragene Belastungen erlöschen im Falle des rechtsgeschäftlichen Erwerbs nicht durch gutgläubigen lastenfreien Erwerb, wenn sie bei Anlegung des Grundbuchs bereits bestanden (Art. 187 Abs. 1 Satz 1 EGBGB).

Tenor

I.

Auf die Berufung des Klägers wird das Urteil des Landgerichts München II vom 15.07.2014, Az. 5 O 78/12, abgeändert:

1.

Die beklagte Partei zu 3 wird verurteilt, den an der südlichen Grenze des Grundstücks mit der Flurnummer 209 der Gemarkung G. befindlichen Zaun zu entfernen.

2.

Die Beklagten zu 1 und 2 werden verurteilt, es zu unterlassen, die Zufahrt auf das Grundstück des Klägers mit der Flurnummer 444 der Gemarkung G. über den in Nr. I.3 der Urteilsformel bezeichneten Teil (Streifen) des Grundstücks mit der Flurnummer 208 der Gemarkung G. zu stören oder zu behindern.

3. - - - 4. 5. II. III. IV. V.