BGH - Beschluß vom 12.01.2000
XII ZA 21/99
Normen:
BGB §§ 387, 535 Satz 2;
Fundstellen:
BB 2000, 691
BGHR BGB § 387 Beschränkung 2
BGHR BGB § 535 S. 2 Aufrechnungsbeschränkung 1
DB 2000, 1657
MDR 2000, 515
NJW-RR 2000, 530
NZM 2000, 336
WM 2000, 779
WuM 2000, 240
Vorinstanzen:
OLG München,
LG Augsburg,

Aufrechnungsbeschränkung in Gewerberaummietvertrag

BGH, Beschluß vom 12.01.2000 - Aktenzeichen XII ZA 21/99

DRsp Nr. 2000/1080

Aufrechnungsbeschränkung in Gewerberaummietvertrag

»Zur Weitergeltung einer in einem individuell ausgehandelten Gewerberaummietvertrag vereinbarten Aufrechnungsbeschränkung (hier: Aufrechnung gegen Ansprüche des Vermieters nur mit rechtskräftig festgestellten Gegenforderungen) über das Vertragsende hinaus.«

Normenkette:

BGB §§ 387, 535 Satz 2;

Gründe:

Die von dem Berufungsgericht zu § 11 des - individuell vereinbarten - Gewerberaummietvertrages vom 25. Januar 1996 getroffene Entscheidung, daß der Schutzzweck des vereinbarten Aufrechnungsverbots auch nach der Beendigung des Mietverhältnisses und Räumung des Mietobjekts als Nachwirkung über das Vertragsende hinaus fortgelte, hält der revisionsrechtlichen Nachprüfung stand (vgl. Gather in Schmidt-Futterer, Mietrecht, 7. Aufl. § 557 BGB Rdn. 34; Sternel, Mietrecht, 3. Aufl. III Rdnr. 126, jew. m. N.).

Die in § 11 des Vertrages weiter enthaltene Regelung, nach der die Aufrechnung zusätzlich an eine vorherige Ankündigung gegenüber dem Vermieter geknüpft wird, verliert allerdings ihren Sinn mit der Beendigung des Mietverhältnisses und der Rückgabe des Mietobjekts (vgl. BGH, Urteil vom 16. Dezember 1987 - VIII ZR 48/87 = BGHR BGB § 387 Beschränkung 1 = WM 1988, 159). Das stellt jedoch die angefochtene Entscheidung, die sich mit diesem Punkt nicht ausdrücklich befaßt, nicht in Frage.