BFH - Urteil vom 22.01.1992
I R 61/90
Normen:
EStG (1986) § 15 Abs. 3 Nr. 2 ; GewStG (1968/1974) § 9 Nr. 1 S. 2;
Fundstellen:
BB 1992, 1916
BB 1992, 914
BFHE 167, 144
BStBl II 1992, 628
GmbHR 1992, 626
Vorinstanzen:
Hessisches FG,

Verstoß gegen Ausschließlichkeitsgebot (§ 9 Nr. 1 S. 1 GewStG 1968/1974)

BFH, Urteil vom 22.01.1992 - Aktenzeichen I R 61/90

DRsp Nr. 1996/11373

Verstoß gegen Ausschließlichkeitsgebot (§ 9 Nr. 1 S. 1 GewStG 1968/1974)

»1. Das Halten einer Kommanditbeteiligung an einer gewerblich geprägten grundstücksverwaltenden Personengesellschaft verstößt gegen das Ausschließlichkeitsgebot des § 9 Nr. 1 S. 1 GewStG 1968/1974. 2. Eigener Grundbesitz i.S. des § 9 Nr. 1 S. 2 GewStG 1968/1974 ist nur der zum Betriebsvermögen des Unternehmers gehörende Grundbesitz.«

Normenkette:

EStG (1986) § 15 Abs. 3 Nr. 2 ; GewStG (1968/1974) § 9 Nr. 1 S. 2;

Gründe:

I.

Die Klägerin und Revisionsklägerin (Klägerin) - eine GmbH - verwaltete in den Jahren 1973 und 1974 (Streitjahre) eigenen Grundbesitz. Außerdem war sie als Kommanditistin an der H-GmbH & Co. KG und der D-GmbH & Co. KG beteiligt. Die Einkünfte, die sie aufgrund dieser Beteiligungen erzielte, wurden von den für die Kommanditgesellschaften zuständigen Berliner Finanzämtern als Einkünfte aus Gewerbebetrieb festgestellt. Beide Kommanditgesellschaften waren in den Streitjahren nach Angabe der Klägerin gewerblich geprägte Personengesellschaften, die ausschließlich eigenen Grundbesitz verwalteten und nutzten.