BGH - Beschluss vom 31.05.2017
VII ZB 2/17
Normen:
ZPO § 764; ZPO § 775 Nr. 3; ZPO § 776 S. 1; ZPO § 828; AVAG § 20 Abs. 1; AVAG § 20 Abs. 2; Brüssel-I-VO Art. 66 Abs. 2; HessHintG § 8 Abs. 1 S. 3 Nr. 2;
Fundstellen:
MDR 2017, 1081
NJW-RR 2017, 1274
Vorinstanzen:
AG Frankfurt/Main, vom 07.11.2016 - Vorinstanzaktenzeichen 82 M 15838/16
LG Frankfurt/Main, vom 16.01.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 9 T 570/16

Anhängigkeit eines zulässigen Rechtsbeschwerdeverfahrens wegen einer Forderungspfändung beim BGH; Zuständigkeit des BGH als Vollstreckungsorgan kraft Devolutiveffekts für die Einstellung der Zwangsvollstreckung und Aufhebung der Pfändungsbeschlüsse

BGH, Beschluss vom 31.05.2017 - Aktenzeichen VII ZB 2/17

DRsp Nr. 2017/9290

Anhängigkeit eines zulässigen Rechtsbeschwerdeverfahrens wegen einer Forderungspfändung beim BGH; Zuständigkeit des BGH als Vollstreckungsorgan kraft Devolutiveffekts für die Einstellung der Zwangsvollstreckung und Aufhebung der Pfändungsbeschlüsse

AVAG § 20 Jedenfalls soweit ein zulässiges Rechtsbeschwerdeverfahren wegen einer Forderungspfändung beim Bundesgerichtshof anhängig ist, ist dieser kraft Devolutiveffekts zuständiges Vollstreckungsorgan im Sinne der §§ 764, 828 ZPO. Er kann daher die Zwangsvollstreckung einstellen und Pfändungsbeschlüsse aufheben.

Tenor

Die Zwangsvollstreckung aus dem Beschluss des Landgerichts Frankfurt am Main vom 23. September 2016 (2-03 O 315/16) wird eingestellt.

Der Pfändungsbeschluss des Amtsgerichts Frankfurt am Main vom 12. Oktober 2016 (82 M 15838/16) wird aufgehoben.

Normenkette:

ZPO § 764; ZPO § 775 Nr. 3; ZPO § 776 S. 1; ZPO § 828; AVAG § 20 Abs. 1; AVAG § 20 Abs. 2; Brüssel-I-VO Art. 66 Abs. 2; HessHintG § 8 Abs. 1 S. 3 Nr. 2;

Gründe

I.