LG Tübingen vom 24.10.1994
5 T 292/94
Normen:
ZPO § 807 ;
Fundstellen:
JurBüro 1995, 326
Rpfleger 1995, 221

LG Tübingen - 24.10.1994 (5 T 292/94) - DRsp Nr. 1997/2452

LG Tübingen, vom 24.10.1994 - Aktenzeichen 5 T 292/94

DRsp Nr. 1997/2452

Der Rechtspfleger ist im Offenbarungsverfahren nicht verpflichtet, dem Schuldner einen pauschalen schriftlichen Fragenkatalog des Gläubigers ohne Bezug zum konkreten Einzelfall zur Beantwortung vorzulegen; Eine sog. extensive Schuldnerbefragung ist mit der gegenwärtigen Rechtslage nicht zu vereinbaren. Vielmehr ist der Gläubiger auf das Ergänzungsverfahren zu verweisen, wenn der Schuldner seiner Auffassung nach nur ein unvollständiges oder ungenaues oder in Einzelheiten widersprüchliches Verzeichnis vorgelegt hat.

Normenkette:

ZPO § 807 ;

Hinweise:

Das Fragerecht des Gläubigers; auch das schriftliche, ist in letzter Zeit Gegenstand zum Teil kontroverser Rechtsprechung gewesen. Wie das LG Tübingen vertritt das LG Konstanz, Rpfleger 1996, 75 und auch das LG Traunstein, Rpfleger 1996, 34 einen eher einschränkenden Standpunkt. Differenzierend LG Berlin, Rpfleger 1996, 34 und Rpfleger 1995, 75; LG Heilbronn, MDR 1995, 1066; Für ein (eher) umfassendes Fragerecht: LG Heilbronn, JurBüro 1996, 46 = MDR 1995, 1066 = Rpfleger 1996, 34; AG Remscheid, JurBüro 1994, 372; LG Freiburg, JurBüro 1994, 407; LG München, JurBüro 1994, 407; LG Freiburg, DGVZ 1994, 118; LG Göttingen, DGVZ 1994, 29 = JurBüro 1994, 194 m. zust. Anm. Spring, NJW 1994, 1108 und Behr, JurBüro 1994, 193 = Rpfleger 1994, 368).