BSG - Urteil vom 07.10.2009
B 11 AL 18/08 R
Normen:
BGB § 367 Abs. 1; SGB III § 183 Abs. 1 S. 1; SGB III § 183 Abs. 1 S. 3; SGB III § 185 Abs. 1 S. 1; ZPO § 788 Abs. 1;
Vorinstanzen:
LSG Rheinland-Pfalz, vom 26.04.2007 - Vorinstanzaktenzeichen L 1 AL 118/06
SG Speyer, vom 07.03.2006 - Vorinstanzaktenzeichen S 1 AL 1272/04

Anspruch auf Insolvenzgeld; Berücksichtigung von Kosten einer Zwangsvollstreckung als insolvenzfähiges Arbeitsentgelt

BSG, Urteil vom 07.10.2009 - Aktenzeichen B 11 AL 18/08 R

DRsp Nr. 2010/3820

Anspruch auf Insolvenzgeld; Berücksichtigung von Kosten einer Zwangsvollstreckung als insolvenzfähiges Arbeitsentgelt

Kosten der Zwangsvollstreckung, die vor Eröffnung des Insolvenzverfahrens bei der Beitreibung rückständigen Arbeitsentgelts entstanden und nach Zahlung durch den Arbeitgeber in der durch § 367 Abs 1 BGB bestimmten Tilgungsreihenfolge verrechnet worden sind, mindern nicht die Höhe des für den Anspruch auf Insolvenzgeld maßgeblichen Arbeitsentgelts (Abgrenzung zu BSG vom 28.2.1985 - 10 RAr 19/83 = SozR 4100 § 141b Nr 35 und vom 15.12.1992 - 10 RAr 2/92 = SozR 3-4100 § 141b Nr 5).

Auf die Revision des Klägers wird das Urteil des Landessozialgerichts Rheinland-Pfalz vom 26. April 2007 aufgehoben und die Berufung der Beklagten gegen das Urteil des Sozialgerichts Speyer vom 7. März 2006 zurückgewiesen.

Die Beklagte hat dem Kläger die außergerichtlichen Kosten des Berufungs- und des Revisionsverfahrens zu erstatten.

Normenkette:

BGB § 367 Abs. 1; SGB III § 183 Abs. 1 S. 1; SGB III § 183 Abs. 1 S. 3; SGB III § 185 Abs. 1 S. 1; ZPO § 788 Abs. 1;

Gründe:

I

Die Beteiligten streiten um die Höhe des Anspruchs auf Insolvenzgeld (Insg).