LSG Berlin-Brandenburg - Urteil vom 19.01.2011
L 9 KR 530/07
Normen:
GG Art. 12 Abs. 1; GG Art. 19 Abs. 3; HwO § 52; HwO § 53; HwO § 54 Abs. 1 S. 1; HwO § 79 Abs. 1; HwO § 82 S. 1; HwO § 85; SGB X § 31 S. 2; SGB V § 126; SGB V § 127; SGB V § 33 Abs. 2; SGB V § 35; SGB V § 36 Abs. 2; SGG § 131 Abs. 1 S. 3; SGG § 54 Abs. 1 S. 2; SGG § 96;
Fundstellen:
NZS 2011, 503
Vorinstanzen:
SG Berlin, vom 01.08.2007 - Vorinstanzaktenzeichen S 112 KR 244/07

Anfechtungsbefugnis von Innungsverbänden gegen Festbetragsfestsetzungen für Hilfsmittel in der gesetzlichen Krankenversicherung

LSG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 19.01.2011 - Aktenzeichen L 9 KR 530/07

DRsp Nr. 2011/6679

Anfechtungsbefugnis von Innungsverbänden gegen Festbetragsfestsetzungen für Hilfsmittel in der gesetzlichen Krankenversicherung

1. Innungsverbände sind nicht Träger des Grundrechts auf Berufsfreiheit. 2. Innungsverbände können die Rechte der ihnen unmittelbar oder mittelbar angehörenden Handwerksbetriebe nicht im Wege der gesetzlichen Prozessstandschaft geltend machen. 3. Die Festsetzung von Festbeträgen für Einlagen, Inkontinenzhilfen, Hilfsmittel zur Kompressionstherapie und Stomaartikel durch die Allgemeinverfügungen vom 1. Dezember 2004 und 23. Oktober 2006 waren weitestgehend rechtmäßig. 4. Es bleibt offen, ob § 96 SGG auch bei Festbetragsfestsetzungen im Hilfsmittelbereich anwendbar ist.

1. Auf die Berufung der Kläger wird das Urteil des Sozialgerichts Berlin vom 1. August 2007 geändert. Es wird festgestellt, dass die Festbetragsfestsetzung vom 1. Dezember 2004 rechtswidrig war, soweit sie bezüglich der Produktgruppe der Hilfsmittel zur Kompressionstherapie folgende Regelung enthielt: "Die Körpermaße sind auf der Basis des vorgenannten Maßschemas vollständig bei der Abrechnung anzugeben."