LAG Köln - Urteil vom 31.01.2012
5 Sa 1560/10
Normen:
BGB § 134; BGB § 167; BGB § 202 Abs. 1; BGB § 278; BGB § 305;
Vorinstanzen:
ArbG Köln, vom 06.10.2010 - Vorinstanzaktenzeichen 5 Ca 6981/10

Anforderung an die Wirksamkeit einer arbeitsvertraglichen Verfallklausel

LAG Köln, Urteil vom 31.01.2012 - Aktenzeichen 5 Sa 1560/10

DRsp Nr. 2012/7998

Anforderung an die Wirksamkeit einer arbeitsvertraglichen Verfallklausel

Eine arbeitsvertragliche Verfallklausel, die die Haftung wegen vorsätzlichen Handelns ausschließen soll, ist nach §§ 134, 202 Abs. 1 BGB insoweit nichtig, als sie sich auf eigenes Verhalten des Arbeitgebers bezieht. Sie ist wirksam, soweit sie eine Haftung des Arbeitgebers für ein vorsätzliches Handeln von Erfüllungs- und Verrichtungsgehilfen ausschließt. Insoweit verstößt die Klausel weder gegen § 202 Abs. 1 BGB noch gegen §§ 305 ff. BGB. Die Annahme der Teilnichtigkeit stellt auch keine unzulässige geltungserhaltende Reduktion dar. 2. Die erste Stufe einer zweistufigen arbeitsvertraglichen Verfallklausel wird regelmäßig nicht durch die innerhalb der Frist erfolgte Einreichung (Anhängigkeit) einer Klage beim Arbeitsgericht gewahrt, wenn die Klage erst nach Fristablauf zugestellt (rechtshängig) wird. a) § 167 ZPO ist auf die erste Stufe einer arbeitsvertraglichen Verfallklausel weder unmittelbar noch mittelbar anwendbar. An der bisherigen Rechtsprechung des BAG ist festzuhalten. Die Entscheidung des BGH vom 17. Juli 2008 (I ZR 109/05) führt für Verfallklauseln nicht zu einer Rechtsprechungsänderung.