OLG Koblenz - Beschluss vom 07.10.2003
1 Ss 275/03
Normen:
SGB III § 404 Abs. 2 Nr. 3 ; SGB III § 284 Abs. 1 S. 2 ; SGB III § 285 Abs. 1 S. 1 ; SGB III § 286 Abs. 1 ; ArGV § 1 Abs. 2 ; ArGV § 2 Abs. 1 Nr. 1 ;
Vorinstanzen:
AG Montabaur, vom 04.06.2003

Anforderungen an die Verurteilung wegen unerlaubter Beschäftigung von Ausländern

OLG Koblenz, Beschluss vom 07.10.2003 - Aktenzeichen 1 Ss 275/03

DRsp Nr. 2004/1756

Anforderungen an die Verurteilung wegen unerlaubter Beschäftigung von Ausländern

»1. Im Falle einer Verurteilung wegen einer Ordnungswidrigkeit nach § 404 Abs. 2 Nr. 3 SGB III muss der Tatrichter Feststellungen zum ausländerrechtlichen Status des Arbeitnehmer treffen.2. Für die Bußgeldbemessung sind auch Feststellungen erforderlich, ob der ausländische Arbeitnehmer einen Rechtsanspruch auf Erteilung einer Arbeitsgenehmigung hatte, zu welchen Arbeitsbedingungen der Ausländer beschäftigt war und in welchem Umfang er im Tatzeitraum Arbeitsleistungen erbracht hat (vgl. Beschlüsse vom 21. April 1998 - 1 Ss 94/98 -, vom 1. Dezember 1999 - 1 Ss 285/99 -, vom 1. August 2000 - 1 Ss 145/00 - und vom 29. August 2000 - 1 Ss 195/00 -).«

Normenkette:

SGB III § 404 Abs. 2 Nr. 3 ; SGB III § 284 Abs. 1 S. 2 ; SGB III § 285 Abs. 1 S. 1 ; SGB III § 286 Abs. 1 ; ArGV § 1 Abs. 2 ; ArGV § 2 Abs. 1 Nr. 1 ;

Gründe:

I.

Das Amtsgericht hat durch Urteil vom 4. Juni 2003 gegen die Betroffene wegen fahrlässiger Beschäftigung eines Ausländers "ohne Genehmigung des Arbeitsamtes" in der Zeit vom 26. Mai 2001 bis zum 20. Januar 2003 eine Geldbuße von 1.000 EURO festgesetzt.

Dagegen hat die Betroffene am 7. Juni 2003 Rechtsbeschwerde eingelegt und diese mit Verteidigerschriftsätzen vom 8. August 2003 und 9. September 2003 mit der Sachrüge begründet.

II.

1.