LSG Hessen - Urteil vom 13.07.2022
L 6 SF 20/20 EK AS
Normen:
GVG § 198 Abs. 1 S. 2; GVG § 198 Abs. 2 S. 2; GVG § 198 Abs. 3 S. 1 und S. 2 Hs. 1-2; GVG § 198 Abs. 4 S. 1-2; GVG § 198 Abs. 5 S. 1-2; GVG § 198 Abs. 6 Nr. 1; ZPO § 167; SGG § 202 S. 1-2; GG Art. 2 Abs. 1; GG Art. 19 Abs. 4; GG Art. 20 Abs. 3; EMRK Art. 6; EMRK Art. 13;

Anspruch auf Entschädigung im sozialgerichtlichen Verfahren wegen überlanger VerfahrensdauerWiedergutmachung auf andere Weise bei geringer Bedeutung des Ausgangsverfahrens und verzögerndem Verhalten der Beteiligten

LSG Hessen, Urteil vom 13.07.2022 - Aktenzeichen L 6 SF 20/20 EK AS

DRsp Nr. 2023/3785

Anspruch auf Entschädigung im sozialgerichtlichen Verfahren wegen überlanger Verfahrensdauer Wiedergutmachung auf andere Weise bei geringer Bedeutung des Ausgangsverfahrens und verzögerndem Verhalten der Beteiligten

Eine Wiedergutmachung auf andere Weise als durch eine Entschädigungszahlung ist jedenfalls dann ausreichend, wenn der mit dem Ausgangsverfahren erstrebte finanzielle, ideelle oder sonstige Vorteil erkennbar geringfügig ist oder/und die Rechtsverfolgung erkennbar aussichtslos ist oder/und der Beteiligte aufgrund seines Gesamtverhaltens wesentlich zur Verzögerung beigetragen hat – hier in einem Rechtsstreit über Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende nach dem SGB II mit Zeiten gerichtlicher Inaktivität im Umfang von 28 Monaten abzüglich 12 Monate Vorbereitungs- und Bedenkzeit.

Tenor

Es wird festgestellt, dass das Verfahren vor dem Sozialgericht Frankfurt am Main – S 11 AS 192/14 – unangemessen lange gedauert hat.

Im Übrigen wird die Klage abgewiesen.

Die Kläger tragen 4/5, das beklagte Land 1/5 der Kosten des Verfahrens.

Die Revision wird nicht zugelassen.

Normenkette:

GVG § 198 Abs. 1 S. 2; GVG § 198 Abs. 2 S. 2; GVG § 198 Abs. 3 S. 1 und S. 2 Hs. 1-2; GVG § 198 Abs. 4 S. 1-2; GVG § 198 Abs. 5 S. 1-2; GVG § 198 Abs. 6 Nr. 1; ZPO § 167; SGG § 202 S. 1-2; GG Art. 2 Abs. 1; GG Art. 19 Abs. 4; GG Art. 20 Abs. 3; EMRK Art. 6; EMRK Art. 13;

Tatbestand