LSG Chemnitz - Urteil vom 19.01.2012
L 3 AS 820/10
Normen:
Alg II-V § 6 Abs. 3; BRKG (2005) § 6 Abs. 1 S. 2; EStG § 4 Abs. 5 S. 1 Nr. 5; SGB II § 11 Abs. 1 S. 1; SGB II § 11 Abs. 2 S. 1 Nr. 5; SGB II § 11 Abs. 3 Nr. 1 Buchst. a; SGB II § 3 Abs. 3;
Vorinstanzen:
AG Leipzig, vom 15.10.2008 - Vorinstanzaktenzeichen 23 AS 310/08

Anspruch auf Grundsicherung für Arbeitsuchende; Berücksichtigung von steuerfreien Spesenzahlungen des Arbeitgebers für Verpflegungsmehraufwendungen als Einkommen

LSG Chemnitz, Urteil vom 19.01.2012 - Aktenzeichen L 3 AS 820/10

DRsp Nr. 2012/9008

Anspruch auf Grundsicherung für Arbeitsuchende; Berücksichtigung von steuerfreien Spesenzahlungen des Arbeitgebers für Verpflegungsmehraufwendungen als Einkommen

1. Vom Arbeitgeber gezahlte Vergütungen zu Verpflegungsmehraufwendungen, Verpflegungszuschüsse oder Spesen können zweckbestimmte Einnahmen im Sinne von § 11 Abs. 3 Nr. 1 Buchst. a SGB II a. F. sein. 2. Einnahmen (hier: Zahlungen des Arbeitgebers) können bereits begrifflich nicht unter abzugsfähige Ausgaben im Sinne von § 11 Abs. 2 Nr. 5 SGB II a. F. gefasst werden. 3. Vom Arbeitgeber gezahlte Vergütungen zu Verpflegungsmehraufwendungen, Verpflegungszuschüsse oder Spesen können in Höhe des steuerlich privilegierten Rahmens gemäß § 11 Abs. 3 SGB II a. F. anrechnungsfrei bleiben. 4. Für die vom Arbeitgeber als zweckbestimmte Einnahmen im Sinne von § 11 Abs. 3 Nr. 1 Buchst. a SGB II a. F. gewährten Spesen oder Vergütungen für Verpflegungsmehraufwendungen ist der Nachweis ihrer zweckentsprechenden Verwendung geboten.