LSG Bayern - Urteil vom 27.09.2018
L 8 SO 18/16
Normen:
SGB XII 3 (i.d.F.v. 21.03.2013) § 82 Abs. 3 S. 3; SGB II; GG Art. 3 Abs. 1;
Vorinstanzen:
SG Augsburg, vom 24.11.2015 - Vorinstanzaktenzeichen S 3 SO 57/15

Anspruch auf Leistungen der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung nach dem SGB XIIKeine bedarfsmindernde Anrechnung von Taschengeld für einen BundesfreiwilligendienstHarmonisierung der Grundsicherungssysteme SGB II und SGB XII

LSG Bayern, Urteil vom 27.09.2018 - Aktenzeichen L 8 SO 18/16

DRsp Nr. 2018/15988

Anspruch auf Leistungen der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung nach dem SGB XII Keine bedarfsmindernde Anrechnung von Taschengeld für einen Bundesfreiwilligendienst Harmonisierung der Grundsicherungssysteme SGB II und SGB XII

1. Der Bezug von Taschengeld für einen Bundesfreiwilligendienst stellt einen begründeten Fall von § 82 Abs. 3 S. 3 SGB XII (in der Fassung vom 21.03.2013) dar. Denn es bedarf einer Harmonisierung der Grundsicherungssysteme SGB II und SGB XII, um eine sachlich nicht gerechtfertigte Ungleichbehandlung zu vermeiden. 2. Die Grundsicherungssysteme des SGB II und SGB XII sind nach ihren Grundlagen und Zielrichtungen bezüglich der Anrechnung des Taschengeldes für einen Bundesfreiwilligendienst keiner Unterscheidung zugänglich.

1. Der Bezug von Taschengeld aufgrund eines Bundesfreiwilligendienstes ist ein begründeter Fall von § 82 Abs. 3 Satz 3 SGB XII. 2. Eine unterschiedliche Einkommensanrechnung im SGB II und SGB XII ist, auch wenn dies vom Gesetzgeber bewusst so geregelt wurde, nicht gerechtfertigt.

Tenor

I.

Das Urteil des Sozialgerichts Augsburg vom 24. November 2015 wird aufgehoben.

II. III. IV.