LSG Hamburg - Urteil vom 05.10.2023
L 4 AY 1/21
Normen:
AsylbLG § 4 Abs. 1 S. 1; AsylbLG § 6a S. 2; AsylbLG § 6b; AsylbLG § 9 Abs. 4 S. 1 Nr. 1; AsylbLG § 10a; AsylbLG § 10b; SGB X § 44 Abs. 1; SGB XII § 18; SGB XII § 25 S. 1; BGB § 626; BGB § 670;

Anspruch auf Leistungen nach dem AsylbewerberleistungsgesetzErstattung von KrankenhausbehandlungskostenKein eigener Vergütungsanspruch der LeistungserbringerErforderlichkeit des Vorliegens eines Eilfalles

LSG Hamburg, Urteil vom 05.10.2023 - Aktenzeichen L 4 AY 1/21

DRsp Nr. 2023/16134

Anspruch auf Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz Erstattung von Krankenhausbehandlungskosten Kein eigener Vergütungsanspruch der Leistungserbringer Erforderlichkeit des Vorliegens eines Eilfalles

1. Ärzte, Zahnärzte oder Krankenhausträger haben grundsätzlich keinen eigenen Vergütungsanspruch gegen den zuständigen Leistungsträger nach dem AsylbLG. 2. Die Voraussetzungen des § 6a AsylbLG liegen nicht vor, wenn es an dem sozialhilferechtlichen Moment eines Eilfalls fehlt, da der Leistungsträger bei Aufnahme des Patienten im Krankenhaus dienstbereit war und der Erstattungsanspruch nicht binnen angemessener Frist geltend gemacht wird – hier erst mehr als sechs Monate nach Beendigung des stationären Krankenhausaufenthaltes.

Tenor

1. Die Berufung wird zurückgewiesen.

2. Außergerichtliche Kosten sind nicht zu erstatten.

3. Die Revision wird nicht zugelassen.

Normenkette:

AsylbLG § 4 Abs. 1 S. 1; AsylbLG § 6a S. 2; AsylbLG § 6b; AsylbLG § 9 Abs. 4 S. 1 Nr. 1; AsylbLG § 10a; AsylbLG § 10b; SGB X § 44 Abs. 1; SGB XII § 18; SGB XII § 25 S. 1; BGB § 626; BGB § 670;

Tatbestand

Die Beteiligten streiten um die Erstattung von Krankenhausbehandlungskosten.