LSG Schleswig-Holstein - Beschluss vom 08.09.2021
L 10 KR 94/21 B ER
Normen:
SGB V § 2 Abs. 1; SGB V § 2 Abs. 1a S. 1; SGB V § 12 Abs. 1; SGB V § 27 Abs. 1 S. 2 Nr. 3; SGB V § 31 Abs. 1 S. 1; SGG § 86b Abs. 2 S. 1-2 und S. 4; ZPO § 920 Abs. 2; GG Art. 2 Abs. 2 S. 1;
Vorinstanzen:
SG Lübeck, vom 21.06.2021 - Vorinstanzaktenzeichen S 14 KR 10016/21

Anspruch auf Versorgung mit dem Fertigarzneimittel Bevacizumab - Avastin - zur Behandlung eines rezidivierten Glioblastoms als Sachleistung in der gesetzlichen Krankenversicherung im Wege des einstweiligen Rechtsschutzes im sozialgerichtlichen VerfahrenAnforderungen an einen Vorrang des Arzneimittelzulassungsrechts im Hinblick auf das Vorliegen einer neuen Studienlage zur Wirksamkeit

LSG Schleswig-Holstein, Beschluss vom 08.09.2021 - Aktenzeichen L 10 KR 94/21 B ER

DRsp Nr. 2021/15132

Anspruch auf Versorgung mit dem Fertigarzneimittel Bevacizumab – Avastin – zur Behandlung eines rezidivierten Glioblastoms als Sachleistung in der gesetzlichen Krankenversicherung im Wege des einstweiligen Rechtsschutzes im sozialgerichtlichen Verfahren Anforderungen an einen Vorrang des Arzneimittelzulassungsrechts im Hinblick auf das Vorliegen einer neuen Studienlage zur Wirksamkeit

Ob eine neue Studienlage – hier zur Anwendung von Bevazicumab bei Glioblastomen – es schon rechtfertigt, von dem vom BSG in der Entscheidung vom 13.12.2016 - B 1 KR 10/16 R - formulierten Sperrwirkung des Arzneimittelzulassungsrechts abzuweichen, kann abschließend erst im Hauptsacheverfahren entschieden werden.

Tenor

Die Beschwerde der Antragsgegnerin gegen den Beschluss des Sozialgerichts Lübeck vom 21. Juni 2021 wird zurückgewiesen.

Die Antragsgegnerin hat die außergerichtlichen Kosten der Antragstellerin auch im Beschwerdeverfahren zu erstatten.

Normenkette:

SGB V § 2 Abs. 1; SGB V § 2 Abs. 1a S. 1; SGB V § 12 Abs. 1; SGB V § 27 Abs. 1 S. 2 Nr. 3; SGB V § 31 Abs. 1 S. 1; SGG § 86b Abs. 2 S. 1-2 und S. 4; ZPO § 920 Abs. 2; GG Art. 2 Abs. 2 S. 1;

Gründe

I.

Die Antragstellerin und Beschwerdegegnerin begehrt im Wege der einstweiligen Anordnung die Versorgung mit dem Fertigarzneimittel Bevacizumab (Avastin) zur Behandlung eines rezidivierten Glioblastoms.