BSG - Urteil vom 03.07.2012
B 1 KR 25/11 R
Normen:
AMG (1976) § 22; SGB V § 2 Abs. 1; SGB V § 27 Abs. 1; SGB V § 31;
Fundstellen:
NZS 2013, 175
Vorinstanzen:
LSG Mecklenburg-Vorpommern, vom 25.05.2011 - Vorinstanzaktenzeichen L 6 KR 20/08
LSG Mecklenburg-Vorpommern, vom 25.05.2011 - Vorinstanzaktenzeichen L 6 KR 20/08
SG Neubrandenburg, - Vorinstanzaktenzeichen S 3 KR 8/08
SG Neubrandenburg, vom 18.09.2008 - Vorinstanzaktenzeichen S 3 KR 8/08

Anspruch auf Versorgung mit einem als zulässiger Einzelimport eingeführten Arzneimittel durch die gesetzliche Krankenversicherung bei notstandsähnlicher Situation

BSG, Urteil vom 03.07.2012 - Aktenzeichen B 1 KR 25/11 R

DRsp Nr. 2012/18205

Anspruch auf Versorgung mit einem als zulässiger Einzelimport eingeführten Arzneimittel durch die gesetzliche Krankenversicherung bei notstandsähnlicher Situation

1. Wechselt ein Versicherter seine Krankenkasse, so erlischt lediglich die Pflicht der früheren Kasse, Naturalleistungen zu erbringen, nicht aber ihre Pflicht, bereits entstandene Geldleistungsansprüche zu erfüllen. 2. Versicherte können von ihrer Krankenkasse Versorgung mit einem als zulässiger Einzelimport eingeführten Arzneimittel in einer notstandsähnlichen Situation beanspruchen, wenn ihr Krankheitsbild aufgrund seiner Singularität medizinisch nicht erforschbar ist (Bestätigung von BSG vom 19.10.2004 - B 1 KR 27/02 R = BSGE 93, 236 = SozR 4 2500 § 27 Nr 1).

Die Revision der Klägerin gegen das Urteil des Landessozialgerichts Mecklenburg-Vorpommern vom 25. Mai 2011 wird zurückgewiesen.

Kosten des Revisionsverfahrens sind nicht zu erstatten.

Normenkette:

AMG (1976) § 22; SGB V § 2 Abs. 1; SGB V § 27 Abs. 1; SGB V § 31;

Gründe:

I

Die Beteiligten streiten über die Erstattung der Kosten für eine selbst beschaffte augenärztliche Behandlung mit dem Arzneimittel Avastin (Wirkstoff Bevacizumab).