BAG - Urteil vom 09.12.2015
7 AZR 68/14
Normen:
TzBfG § 17 S. 2; KSchG § 7; BGB § 305 Abs. 1 S. 1; BGB § 305c; BGB § 307 Abs. 1; BGB § 307 Abs. 2; BGB § 310 Abs. 3 Nr. 2 -3; EGBGB Art. 229 § 5; AGG § 1; AGG § 3; AGG § 7; AGG § 10; AGG § 33 Abs. 1; SGB VI § 35; SGB VI § 235 Abs. 2; Richtlinie 2000/78/EG Art. 6 Abs. 1; AEUV Art. 267 Abs. 3;
Fundstellen:
AP TzBfG § 14 Nr. 134
BB 2016, 691
DB 2016, 961
DStR 2016, 12
EzA-SD 2016, 9
NZA 2016, 695
NZA 2016, 9
Vorinstanzen:
LAG Schleswig-Holstein, vom 03.09.2013 - Vorinstanzaktenzeichen 2 Sa 152/13
ArbG Neumünster, vom 21.03.2013 - Vorinstanzaktenzeichen 4 Ca 1191 c/12

Auslegung eines Arbeitsvertrages hinsichtlich der Beendigung des Arbeitsverhältnisses wegen Erreichens der Regelaltersgrenze

BAG, Urteil vom 09.12.2015 - Aktenzeichen 7 AZR 68/14

DRsp Nr. 2016/4382

Auslegung eines Arbeitsvertrages hinsichtlich der Beendigung des Arbeitsverhältnisses wegen Erreichens der Regelaltersgrenze

Orientierungssätze: 1. Eine Altersgrenze in einem vom Arbeitgeber vorformulierten Arbeitsvertrag, nach der das Arbeitsverhältnis mit der Vollendung des 65. Lebensjahres des Arbeitnehmers enden soll, ist nach der Anhebung des Regelrentenalters regelmäßig dahin auszulegen, dass das Arbeitsverhältnis erst mit der Vollendung des für den Bezug einer Regelaltersrente maßgeblichen Lebensalters enden soll. 2. Eine auf das Erreichen des Regelrentenalters bezogene einzelvertraglich vereinbarte Altersgrenze ist in der Regel sachlich gerechtfertigt, wenn der Arbeitnehmer durch den Bezug einer Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung abgesichert ist. 3. Durch eine derartige einzelvertragliche Altersgrenze wird der Arbeitnehmer nicht in unzulässiger Weise wegen des Alters diskriminiert.

Die Revision des Klägers gegen das Urteil des Landesarbeitsgerichts Schleswig-Holstein vom 3. September 2013 - 2 Sa 152/13 - wird zurückgewiesen.

Der Kläger hat die Kosten der Revision zu tragen.

Von Rechts wegen!

Normenkette:

TzBfG § 17 S. 2; KSchG § 7; BGB § 305 Abs. 1 S. 1; BGB § 305c; BGB § 307 Abs. 1; BGB § 307 Abs. 2; BGB § 310 Abs. 3 Nr. 2 -3; EGBGB Art. 229 § 5; AGG § 1; AGG § 3; AGG § 7; AGG § 10; AGG § 33 Abs. 1; SGB VI § 35; SGB VI § 235 Abs. 2; Richtlinie 2000/78/EG Art. 6 Abs. 1; AEUV Art. 267 Abs. 3;