BAG - Urteil vom 18.11.1999
2 AZR 743/98
Normen:
BGB § 626 ; BetrVG § 87 Abs. 1 Nr. 1, 6; ZPO § 536, § 551 Nr. 7 ;
Fundstellen:
AP Nr. 32 zu § 626 BGB Verdacht strafbarer Handlung
AuA 2001, 138
BAGE 92, 1
BB 2000, 672
DB 2000, 726
JuS 2000, 930
NJW 2000, 1211
NZA 2000, 418
ZIP 2000, 762
Vorinstanzen:
ArbG Stralsund, vom 13.01.1998 - Vorinstanzaktenzeichen 3 Ca 359/97
LAG Mecklenburg-Vorpommern, vom 24.06.1998 - Vorinstanzaktenzeichen 2 Sa 78/98

Außerordentliche Kündigung

BAG, Urteil vom 18.11.1999 - Aktenzeichen 2 AZR 743/98

DRsp Nr. 2000/2806

Außerordentliche Kündigung

»1. Bei der Überprüfung einer Verdachtskündigung haben die Gerichte dem Vorbringen des Arbeitnehmers, mit dem er sich von dem ihm gegenüber vorgebrachten Verdacht reinigen will, durch eine vollständige Aufklärung des Sachverhalts nachzugehen (Bestätigung der ständigen Senatsrechtsprechung; u.a. Urteil vom 4. Juni 1964 - 2 AZR 310/63 - AP Nr. 13 zu § 626 BGB Verdacht strafbarer Handlung). 2. Sogenannte Ehrlichkeitskontrollen gegenüber dem Arbeitnehmer durch Mitarbeiter des Arbeitgebers sind ohne Zuhilfenahme einer technischen Einrichtung nicht nach § 87 Abs. 1 Nr. 1 oder Nr. 6 BetrVG mitbestimmt (im Anschluß an BAG Beschluß vom 26. März 1991 - 1 ABR 26/90 - AP Nr. 21 zu § 87 BetrVG 1972 Überwachung).«

Normenkette:

BGB § 626 ; BetrVG § 87 Abs. 1 Nr. 1, 6; ZPO § 536, § 551 Nr. 7 ;

Tatbestand:

Die Klägerin war seit dem 25. Oktober 1993 zuletzt als Verkaufsstellenverwalterin/Erste Verkäuferin in der Verkaufsstelle des Beklagten in B. als Teilzeitkraft beschäftigt, und zwar gegen einen monatlichen Bruttoverdienst von 2.928,00 DM. In Ziff. 12 des zwischen den Parteien geltenden Arbeitsvertrages vom 6. September 1996 ist geregelt, die Klägerin verpflichte sich zu einer Vertragsstrafe in Höhe eines Bruttomonatsgehalts u.a. für den Fall, daß der Beklagte aus berechtigtem Grunde das Arbeitsverhältnis fristlos kündigt.