BAG - Urteil vom 10.12.1998
8 AZR 9/98
Normen:
BGB § 626 ; BetrVG § 102 ; EinigungsV Art. 20 Abs. 1, Anlage I Kapitel XIX Sachgebiet A Abschnitt III Nr. 1 Abs. 5 Ziff. 2; Postpersonalrechtsgesetz § 21 Abs. 1, § 22 ;
Fundstellen:
AP Nr. 46 zu Art. 20 Einigungsvertrag
DB 1999, 639
NJW 1999, 3359
NZA 1999, 537
Vorinstanzen:
LAG Mecklenburg-Vorpommern, vom 13.10.1997 - Vorinstanzaktenzeichen 5 Sa 523/96
ArbG Schwerin, vom 28.08.1996 - Vorinstanzaktenzeichen 4 Ca 2433/96

Außerordentliche Kündigung wegen MfS-Tätigkeit

BAG, Urteil vom 10.12.1998 - Aktenzeichen 8 AZR 9/98

DRsp Nr. 1999/3412

Außerordentliche Kündigung wegen MfS-Tätigkeit

»Das Sonderkündigungsrecht des Abs. 5 EV steht den am 1. Januar 1995 in die Arbeitsverhältnisse der früheren Unternehmen der Deutschen Bundespost eingetretenen Aktiengesellschaften weiterhin zu (§ 22 Postpersonalrechtsgesetz).«

Normenkette:

BGB § 626 ; BetrVG § 102 ; EinigungsV Art. 20 Abs. 1, Anlage I Kapitel XIX Sachgebiet A Abschnitt III Nr. 1 Abs. 5 Ziff. 2; Postpersonalrechtsgesetz § 21 Abs. 1, § 22 ;

Tatbestand:

Die Parteien streiten über die Wirksamkeit einer außerordentlichen Kündigung, die die Beklagte auf Anlage 1 Kapitel XIX Sachgebiet A Abschnitt III Nr. 1 Abs. 5 Ziff. 2 Einigungsvertrag (künftig: Abs. 5 Ziff. 2 EV) stützt.

Der im Jahre 1941 geborene Kläger war seit 1957 bei der Deutschen Post der ehemaligen DDR im Fernmeldedienst beschäftigt. Von November 1978 bis Herbst 1989 führte er auftragsgemäß Telefonschaltungen im Bereich der Telefonüberwachung und der akustischen Überwachung für den Staatssicherheitsdienst durch. Eine Verpflichtungserklärung liegt nicht vor. Der Kläger hat finanzielle Zuwendungen des MfS abgelehnt und eine Berichtstätigkeit weitgehend verweigert.