2. Rechtsprechung
  3. 1997
  4. BVerfG
BVerfG - Beschluß vom 07.04.1997
1 BvL 11/96
Normen:
BetrVG § 99 Abs. 1 ; GG Art. 9 Abs. 3 Art. 20 Abs. 3 Art. 100 Abs. 1 ;
Fundstellen:
AP Nr. 1 zu Art. 100 GG
AP Nr. 13 zu § 99 BetrVG 1972 Versetzung
AP Nr. 153 zu Art. 9 GG Arbeitskampf
AP Nr. 21 zu § 99 BetrVG 1972 Einstellung
AP Nr. 6 zu § 80 BVerfGG
AiB 2002, 366
AuR 1997, 375
DB 1997, 1982
EWiR 1997, 1019
EuGRZ 1997, 432
EzA § 99 BetrVG 1972 Einstellung Nr. 2
NJW 1997, 2230
NZA 1997, 773
WiB 1997, 929
ZIP 1997, 1167
Vorinstanzen:
ArbG Hamburg, vom 20.05.1996 - Vorinstanzaktenzeichen 6 BV 21/95

Betriebsrat: Beteiligungserfordernis bei arbeitskampfbedingten Einstellungen und Versetzungen

BVerfG, Beschluß vom 07.04.1997 - Aktenzeichen 1 BvL 11/96

DRsp Nr. 1997/4608

Betriebsrat: Beteiligungserfordernis bei arbeitskampfbedingten Einstellungen und Versetzungen

Eine Vorlage, mit der die Verfassungswidrigkeit des § 99 Abs. 1 BetrVG geltend gemacht wird, soweit diese Vorschrift vorsieht, daß der Betriebsrat auch vor arbeitskampfbedingten Einstellungen und Versetzungen vom Arbeitgeber uneingeschränkt zu beteiligen ist, ist unzulässig, wenn sie sich nicht vor dem Hintergrund der höchstrichterlichen Rechtsprechung zur arbeitskampfkonformen Einschränkung der Beteiligungsrechte des Betriebsrates während eines Arbeitskampfes auseinandersetzt und nicht alle Möglichkeiten einer verfassungskonformen Auslegung ausschöpft.

Normenkette:

BetrVG § 99 Abs. 1 ; GG Art. 9 Abs. 3 Art. 20 Abs. 3 Art. 100 Abs. 1 ;

Gründe:

Gegenstand der Vorlage ist die Frage, ob die Bestimmung des § 99 Abs. 1 des Betriebsverfassungsgesetzes vom 15. Januar 1972 (BGBl I S. 13) in der Fassung der Bekanntmachung vom 23. Dezember 1988 (BGBl I S. 1, ber. S. 902) mit dem Grundgesetz, insbesondere mit Art. 9 Abs. 3 GG vereinbar ist, soweit sie vorsieht, daß der Betriebsrat auch vor arbeitskampfbedingten Einstellungen und Versetzungen vom Arbeitgeber uneingeschränkt zu beteiligen ist.

I.

§ 99 Abs. 1 Satz 1 BetrVG in der Fassung der Bekanntmachung vom 23. Dezember 1988 (BGBl I S. 1, ber. S. 902) hat folgenden Wortlaut: