BAG - Beschluß vom 03.06.2003
1 ABR 19/02
Normen:
BetrVG (1972) § 89 Abs. 1 S. 1, 2 § 80 Abs. 1 Nr. 1, 9 § 79 Abs. 1 S. 1 § 2 Abs. 1 § 74 Abs. 1 S. 1 ; BetrVG (1952) § 49 Abs. 4 ; BDSG § 1 Abs. 3 S. 1 § 3 Abs. 1, 4 S. 1, 2 Nr. 3a, Abs. 7, 8 S. 2 § 4 Abs. 1 § 5 S. 1 § 28 Abs. 1 S. 1 Nr. 2, Abs. 3 S. 1 Nr. 1 ; GG Art. 1 Abs. 1 Art. 2 Abs. 1 ; ArbZG § 3 S. 1 §§ 4 § 5, 16 Abs. 2 § 17 Abs. 4, 5 ; Richtlinie 89/391/EWG (Arbeitsschutzrichtlinie) Art. 11 Abs. 6 ; Richtlinie 93/104/EG (Arbeitszeitrichtlinie) Art. 1 Abs. 4 ; EG Art. 234 Absatz 1 lit. b ; ArbSchG § 17 Abs. 2 S. 1 ; GefStoffV § 21 Abs. 6 S. 1 ; ZPO § 253 Abs. 2 Nr. 2 § 256 Abs. 1 § 261 Abs. 1, 3 Nr. 1 ; ArbGG § 94 Abs. 2 S. 2 ;
Fundstellen:
AuA 2003, 48
AuR 2003, 478
BAGE 106, 188
BAGReport 2003, 368
DB 2003, 2496
MDR 2004, 157
ZIP 2004, 85
Vorinstanzen:
LAG Frankfurt/Main, vom 28.03.2002 - Vorinstanzaktenzeichen 5 TaBV 91/01
LAG Frankfurt/Main, vom 23.03.2001 - Vorinstanzaktenzeichen 12 BV 569/00

Betriebsverfassungsrecht; Prozeßrecht; Arbeitnehmerdatenschutz; Arbeitszeitschutz; Bestimmtheit eines Unterlassungsantrags; Globalantrag

BAG, Beschluß vom 03.06.2003 - Aktenzeichen 1 ABR 19/02

DRsp Nr. 2003/13586

Betriebsverfassungsrecht; Prozeßrecht; Arbeitnehmerdatenschutz; Arbeitszeitschutz; Bestimmtheit eines Unterlassungsantrags; Globalantrag

»Die dem Betriebsrat nach § 89 Abs. 1 Satz 2 BetrVG obliegende Pflicht, die für den Arbeitsschutz zuständigen Behörden zu unterstützen, berechtigt ihn nicht stets und einschränkungslos, den Aufsichtsbehörden die vom Arbeitgeber elektronisch erfaßten tatsächlich geleisteten Arbeitszeiten der Arbeitnehmer namensbezogen mitzuteilen. Aus Gründen des Datenschutzes muß er vielmehr im Einzelfall die Erforderlichkeit der Datenweitergabe prüfen und hierbei die Interessen der betroffenen Arbeitnehmer berücksichtigen. 1. Ein Unterlassungsantrag im Beschlußverfahren muß nach § 253 Abs. 2 Nr. 2 ZPO so bestimmt sein, daß der in Anspruch genommene Beteiligte eindeutig erkennen kann, was von ihm verlangt wird. 2. Der Betriebsrat ist nach § 89 Abs. 1 Satz 2 BetrVG grundsätzlich berechtigt und verpflichtet, die Aufsichtsbehörden zu informieren, wenn Arbeitszeitschutzbestimmungen im Betrieb verletzt werden.