BSG - Urteil vom 30.09.1993
4 RA 49/92
Normen:
DPSVA (1975) Art. 1 Nr. 2, Art. 4, Art. 5; DPSVA (1990) Art. 27; SGB I § 30 Abs. 3 ; SGB IV § 1 Abs. 1 ;
Fundstellen:
SozR 3-6710 Art. 1 Nr. 1
Vorinstanzen:
LSG Baden-Württemberg,
SG Ulm,

BSG - Urteil vom 30.09.1993 (4 RA 49/92) - DRsp Nr. 1994/1694

BSG, Urteil vom 30.09.1993 - Aktenzeichen 4 RA 49/92

DRsp Nr. 1994/1694

»1. Ein polnischer Rentner, der sich ausschließlich im Bundesgebiet aufhält und in dieser Zeit fortlaufend befristete Aufenthaltserlaubnisse erhält, die aber das Ende des berechtigten Aufenthaltes nicht festsetzen, "wohnt" in der Bundesrepublik Deutschland. 2. Der Begriff des gewöhnlichen Aufenthalts setzt voraus, daß der Betreffende im streitigen Beitrags- oder Leistungszeitraum den örtlichen Schwerpunkt seiner Lebensverhältnisse faktisch dauerhaft im Inland hat (Fortführung von BSG vom 29. 5. 1991 - 4 RA 38/90 = SozR 3-1200 § 30 Nr. 5).«

Normenkette:

DPSVA (1975) Art. 1 Nr. 2, Art. 4, Art. 5; DPSVA (1990) Art. 27; SGB I § 30 Abs. 3 ; SGB IV § 1 Abs. 1 ;

Gründe:

I. Streitig ist die Gewährung von Regelaltersrente und Witwenrente.

Die im Februar 1906 geborene Klägerin ist polnische Staatsbürgerin. Von August 1926 bis zum 30. Juni 1969 war sie in Polen versicherungspflichtig beschäftigt. Seit dem 1. Juli 1969 erhielt sie dort Altersruhegeld (ARG). Ferner bezog sie aus der polnischen Versicherung ihres am 21. November 1966 verstorbenen Ehemannes eine Witwenrente. Der polnische Versicherungsträger stellte diese Rentenzahlungen mit dem 30. April 1989 ein. Hiervon wurde die beklagte Bundesversicherungsanstalt für Angestellte (BfA) unterrichtet.