VGH Hessen - Urteil vom 13.02.2018
10 A 312/17
Normen:
BVG § 25 c; BVG § 25 d; BVG § 25 f; BVG § 27 d; OEG § 1; SGB VIII § 10 Abs. 1; SGB VIII § 27; SGB VIII § 34; SGB X § 104;
Fundstellen:
DÖV 2018, 495
Vorinstanzen:
VG Kassel, vom 29.11.2016 - Vorinstanzaktenzeichen 5 K 2580/15

Eingliederungshilfe; Erstattungsanspruch; Jugendhilfe; Opferentschädigung

VGH Hessen, Urteil vom 13.02.2018 - Aktenzeichen 10 A 312/17

DRsp Nr. 2018/4266

Eingliederungshilfe; Erstattungsanspruch; Jugendhilfe; Opferentschädigung

Gemäß § 10 Abs. 1, 27, 34 SGB VIII sind Leistungen der Jugendhilfe nach §§ 27, 34 SGB VIII gegenüber Leistungen nach dem Opferentschädigungsgesetz - OEG - i. V. m. dem Bundesversorgungsgesetz - BVG - auf Eingliederungshilfe nachrangig Zwischen einer jugendhilferechtlichen Heimunterbringung nach §§ 27, 34 SGB VIII und der Eingliederungshilfe nach § 1 Abs. 1 Satz 1 OEG i. V. m. § 27d Abs. 1 Nr. 3 BVG besteht Leistungskongruenz, wenn der Anspruch auf Eingliederungshilfe auch die Heimerziehung umfasst (in Anschluss an BVerwG, Urteil vom 27.05.2010 - 5 C 7/09 - BVerwG 137, 85 (87)) Der Einsatz von Vermögen aus angesparter Grundrente nach dem OEG i. V. m. dem BVG kann im Rahmen der Gewährung von Eingliederungshilfe nach § 1 Abs. 1 Satz 1 OEG i.V. m. § 27d Abs. 1 Nr. 3 BVG gefordert werden. Bei der Bestimmung des Umfangs des Erstattungsanspruchs des nachrangig verpflichteten Jugendhilfeträgers gemäß § 104 Abs. 3 SGB X gegen den zur Erbringung von Leistungen nach § 1 Abs. 1 Satz 1 DEG i. V. m. § 27d Abs. 1 Nr. 3 BVG vorrangig verpflichteten Leistungsträger sind für jeden einzelnen Monat des Erstattungszeitraums bei der Ermittlung des Umfangs der Leistungspflicht des Trägers der Opferhilfe gemäß § 25c Abs. 1 Satz 1 BVG angespartes Vermögen und Bedarf des Leistungsberechtigten gegenüber zu stellen.

Tenor