BVerwG - Urteil vom 27.05.2010
5 C 7.09
Normen:
BSHG § 88 Abs. 3 S. 1; BVG § 27d Abs. 1 Nr. 3; SGB VIII § 27; SGB VIII § 34; OEG § 1 Abs. 1 S. 1;
Fundstellen:
DVBl 2010, 1057
DVBl 2010, 198
DÖV 2010, 786
ZfSH/SGB 2010, 330
Vorinstanzen:
OVG Nordrhein-Westfalen, vom 23.03.2009 - Vorinstanzaktenzeichen 12 A 3117/07
VG Münster, vom 05.10.2007 - Vorinstanzaktenzeichen 5 K 19/03

Einsatz angesparter Beschädigtengrundrente als Vermögen i.R.e. Gewährung von Eingliederungshilfe für Heimerziehung; Funktion einer Gewährung von Beschädigtengrundrente nach dem Opferentschädigungsgesetz

BVerwG, Urteil vom 27.05.2010 - Aktenzeichen 5 C 7.09

DRsp Nr. 2010/12406

Einsatz angesparter Beschädigtengrundrente als Vermögen i.R.e. Gewährung von Eingliederungshilfe für Heimerziehung; Funktion einer Gewährung von Beschädigtengrundrente nach dem Opferentschädigungsgesetz

Der Einsatz angesparter Beschädigtengrundrente nach dem Opferentschädigungsgesetz als Vermögen kann im Rahmen der Gewährung von Eingliederungshilfe für die Heimerziehung (§ 27d Abs. 1 Nr. 6 BVG a.F./§ 27d Abs. 1 Nr. 3 BVG) nicht verlangt werden, weil dies für den Hilfeempfänger eine Härte im Sinne von § 88 Abs. 3 Satz 1 BSHG bedeuten würde.

Tenor

Die Revision des Beklagten gegen das Urteil des Oberverwaltungsgerichts des Landes Nordrhein-Westfalen vom 23. März 2009 wird zurückgewiesen.

Der Beklagte trägt die Kosten des Revisionsverfahrens.

Normenkette:

BSHG § 88 Abs. 3 S. 1; BVG § 27d Abs. 1 Nr. 3; SGB VIII § 27; SGB VIII § 34; OEG § 1 Abs. 1 S. 1;

Gründe

I

Die klagende Stadt begehrt als Trägerin der Jugendhilfe von dem Beklagten als Träger der Leistungen nach dem Opferentschädigungsgesetz (OEG) die weitere Erstattung von Kosten der Jugendhilfe in Höhe von 19 684,73 EUR, die sie für die Hilfeempfängerin S. im Zeitraum vom 1. August 1997 bis 31. März 2001 aufgewandt hat.