BAG - Urteil vom 12.07.2016
9 AZR 791/14
Normen:
GG Art. 1 Abs. 1; GG Art. 2 Abs. 1; BetrVG § 83 Abs. 1; BGB § 241 Abs. 2; BGB § 613a Abs. 1 S. 1;
Fundstellen:
AP BGB § 611 Personalakte Nr. 6
AUR 2016, 384
AUR 2016, 474
ArbRB 2016, 225
ArbRB 2016, 324
BB 2016, 2547
BB 2017, 1022
DB 2016, 2670
DStR 2016, 14
DStR 2016, 2168
EzA-SD 2016, 11
EzA-SD 2016, 5
NZA 2016, 1344
NZA 2016, 6
NZA-RR 2016, 6
Pressemitteilung des Bundesarbeitsgerichts Nr. 36 vom 12.07.2016
ZIP 2016, 65
Vorinstanzen:
LAG Nürnberg, vom 10.10.2014 - Vorinstanzaktenzeichen 8 Sa 138/14
ArbG Würzburg, vom 14.01.2014 - Vorinstanzaktenzeichen 10 Ca 719/13

Einsicht in die Personalakten unter Hinzuziehung eines Rechtsanwalts

BAG, Urteil vom 12.07.2016 - Aktenzeichen 9 AZR 791/14

DRsp Nr. 2016/13151

Einsicht in die Personalakten unter Hinzuziehung eines Rechtsanwalts

Orientierungssätze: 1. Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung (Art. 2 Abs. 1 iVm. Art. 1 Abs. 1 GG), das als Teil des allgemeinen Persönlichkeitsrechts jedem Grundrechtsinhaber gewährleistet, grundsätzlich selbst über die Preisgabe und Verwendung seiner persönlichen Daten zu bestimmen, strahlt im Sinne objektiver Normgeltung auf die Anwendung und Auslegung privatrechtlicher Normen aus. 2. Jedenfalls in den Fällen, in denen der Arbeitgeber dem Arbeitnehmer erlaubt, Kopien der in der Personalakte befindlichen Schriftstücke zu fertigen, hat dieser nicht das Recht, zur Einsichtnahme in die Personalakte einen Rechtsanwalt hinzuzuziehen.

1. Die Revision des Klägers gegen das Urteil des Landesarbeitsgerichts Nürnberg vom 10. Oktober 2014 - 8 Sa 138/14 - wird zurückgewiesen.

2. Der Kläger hat die Kosten der Revision zu tragen.

Von Rechts wegen!

Normenkette:

GG Art. 1 Abs. 1; GG Art. 2 Abs. 1; BetrVG § 83 Abs. 1; BGB § 241 Abs. 2; BGB § 613a Abs. 1 S. 1;

Tatbestand:

Die Parteien streiten über das Recht des Klägers, zur Einsichtnahme in seine Personalakte seine anwaltliche Vertreterin hinzuzuziehen.