LSG Berlin-Brandenburg - Urteil vom 06.12.2013
L 37 SF 2/13 EK U
Normen:
GG Art. 19 Abs. 4; GG Art. 20 Abs. 3; GG Art. 97 Abs. 1; GVG § 198 Abs. 1 S. 1 und S. 2; GVG § 198 Abs. 4; GVG § 198 Abs. 5 S. 2; GVG § 198 Abs. 6 Nr. 1; GVG § 200 S. 1; GVG § 201 Abs. 2 S. 1; EMRK Art. 6 Abs. 1; SGG § 109; SGG § 110; SGG § 57 Abs. 1 S. 1;

Entschädigungsklage im sozialgerichtlichen Verfahren aufgrund eines überlangen Gerichtsverfahrens; Beurteilung der Unangemessenheit der Verfahrensdauer nach den Verhältnissen des Einzelfalls; Verzögerungen durch die Einholung von Gutachten nach § 109 SGG

LSG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 06.12.2013 - Aktenzeichen L 37 SF 2/13 EK U

DRsp Nr. 2014/1067

Entschädigungsklage im sozialgerichtlichen Verfahren aufgrund eines überlangen Gerichtsverfahrens; Beurteilung der Unangemessenheit der Verfahrensdauer nach den Verhältnissen des Einzelfalls; Verzögerungen durch die Einholung von Gutachten nach § 109 SGG

Die angemessene Dauer des Ausgangsverfahrens kann nicht an der durchschnittlichen Verfahrensdauer gemessen werden. Sie richtet sich allein nach dem Einzelfall. Besonderheiten - hier Entwicklung der Rechtsprechung zur BK 2108 - können dazu führen, dass auch ein letztlich über 13 Jahre anhängiges Verfahren nicht als überlang anzusehen ist.

Die Klage wird abgewiesen.

Der Kläger hat die Kosten des Verfahrens zu tragen.

Die Revision wird nicht zugelassen.

Der Streitwert wird auf 26.100,00 € festgesetzt.

Normenkette:

GG Art. 19 Abs. 4; GG Art. 20 Abs. 3; GG Art. 97 Abs. 1; GVG § 198 Abs. 1 S. 1 und S. 2; GVG § 198 Abs. 4; GVG § 198 Abs. 5 S. 2; GVG § 198 Abs. 6 Nr. 1; GVG § 200 S. 1; GVG § 201 Abs. 2 S. 1; EMRK Art. 6 Abs. 1; SGG § 109; SGG § 110; SGG § 57 Abs. 1 S. 1;

Tatbestand:

Der Kläger begehrt eine Entschädigung wegen überlanger Dauer des vor dem Sozialgericht Berlin unter dem Aktenzeichen S 67 U 294/99*15 sowie vor dem Landessozialgericht Berlin-Brandenburg unter den Aktenzeichen L 2 U 33/02 und L 2 U 24/09 ZVW gegen eine Berufsgenossenschaft geführten Verfahrens. Dem Ausgangsverfahren lag folgender Sachverhalt zugrunde: