BSG - Urteil vom 17.12.1997
11 RAr 61/97
Normen:
AFG § 105c, § 128 Abs. 1 S. 1, § 128 Abs. 1 S. 2 Nr. 4, § 128 Abs. 2 Nr. 2, § 128 Abs. 8; GG Art. 12 Abs. 1 S. 2; SGB X § 24 Abs. 1, § 24 Abs. 2 Nr. 3 ; SGG § 103 ;
Fundstellen:
BSGE 81, 259
NZS 1998, 395
SozR-3 4100 § 128 Nr. 5

Erstattungspflicht des Arbeitgebers, Befreiungstatbestände nach § 128 AFG, Amtsermittlungspflicht

BSG, Urteil vom 17.12.1997 - Aktenzeichen 11 RAr 61/97

DRsp Nr. 1998/19164

Erstattungspflicht des Arbeitgebers, Befreiungstatbestände nach § 128 AFG, Amtsermittlungspflicht

1. Der allgemeine Maßstab der Amtsermittlungspflicht, daß nicht nach Tatsachen zu forschen ist, für deren Bestehen die Umstände des Einzelfalles keine Anhaltspunkte bieten gilt auch für die Frage, ob der Arbeitslose anderweitige Sozialleistungen i.S. des § 128 Abs. 1 S. 2 AFG beanspruchen kann.2. § 128 Abs. 1 S. 2 Nr. 4 AFG findet keine Anwendung, wenn das Arbeitsverhältnis durch Aufhebungsvertrag beendet worden ist.3. Der Umstand, daß der Arbeitslose Arbeitslosengeld unter den erleichterten Voraussetzungen des § 105c AFG bezogen hat, steht der Erstattungspflicht des Arbeitgebers nicht entgegen. [Amtlich veröffentlichte Entscheidung]

Normenkette:

AFG § 105c, § 128 Abs. 1 S. 1, § 128 Abs. 1 S. 2 Nr. 4, § 128 Abs. 2 Nr. 2, § 128 Abs. 8; GG Art. 12 Abs. 1 S. 2; SGB X § 24 Abs. 1, § 24 Abs. 2 Nr. 3 ; SGG § 103 ;

Gründe:

I. Der Rechtsstreit betrifft die Erstattung von Arbeitslosengeld (Alg), welches die beklagte Bundesanstalt (BA) dem früheren Arbeitnehmer der Klägerin Kurt J. (J) in der Zeit vom 23. September 1994 bis 30. Juni 1995 gezahlt hat.