BAG - Urteil vom 19.02.2019
9 AZR 321/16
Normen:
AEUV Art. 267; AEUV Art. 288 Abs. 3; GRC Art. 31 Abs. 2; Richtlinie 2003/88/EG Art. 7; BGB § 249 Abs. 1; BGB § 275 Abs. 1; BGB § 275 Abs. 4; BGB § 280 Abs. 1; BGB § 280 Abs. 3; BGB § 283; BGB § 286 Abs. 1 S. 1; BGB § 287 S. 2; BUrlG § 1; BUrlG § 3 Abs. 1; BUrlG § 7; BUrlG § 13 Abs. 1 S. 3;
Fundstellen:
AP BUrlG § 7 Nr. 85
AuR 2019, 433
BB 2019, 1715
EzA BUrlG § 7 Nr. 143
EzA-SD 2019, 4
NZA 2019, 1043
Vorinstanzen:
LAG München, vom 20.04.2016 - Vorinstanzaktenzeichen 11 Sa 983/15
ArbG München, vom 30.10.2015 - Vorinstanzaktenzeichen 13 Ca 3620/15

EU-Richtlinienkonforme Auslegung zu § 7 Abs. 3 BUrlG (RL 2003/88/EG Art. 7)Mitwirkungsobliegenheit des Arbeitgebers zur Urlaubnahme des Arbeitnehmers vor einem Erlöschen des UrlaubsanspruchsAufforderung des Arbeitgebers zur Urlaubnahme des Arbeitnehmers mit Hinweis auf Verfall des UrlaubsanspruchsKein Verfall des Urlaubsanspruchs bei unterbliebenen Hinweis- und Mitwirkungsobliegenheiten des ArbeitgebersRichtlinienkonforme Auslegung einer Bundesgesetzes ab Inkrafttreten der EU-RichtlinieTeilweise Parallelentscheidung zu BAG 9 AZR 423/16 v. 19.02.2019

BAG, Urteil vom 19.02.2019 - Aktenzeichen 9 AZR 321/16

DRsp Nr. 2019/10338

EU-Richtlinienkonforme Auslegung zu § 7 Abs. 3 BUrlG (RL 2003/88/EG Art. 7) Mitwirkungsobliegenheit des Arbeitgebers zur Urlaubnahme des Arbeitnehmers vor einem Erlöschen des Urlaubsanspruchs Aufforderung des Arbeitgebers zur Urlaubnahme des Arbeitnehmers mit Hinweis auf Verfall des Urlaubsanspruchs Kein Verfall des Urlaubsanspruchs bei unterbliebenen Hinweis- und Mitwirkungsobliegenheiten des Arbeitgebers Richtlinienkonforme Auslegung einer Bundesgesetzes ab Inkrafttreten der EU-Richtlinie Teilweise Parallelentscheidung zu BAG 9 AZR 423/16 v. 19.02.2019

Orientierungssätze: 1. Der Anspruch auf den gesetzlichen Mindesturlaub (§§ 1, 3 Abs. 1 BUrlG) erlischt bei einer mit Art. 7 der Richtlinie 2003/88/EG konformen Auslegung von § 7 BUrlG nur dann am Ende des Kalenderjahres (§ 7 Abs. 3 Satz 1 BUrlG) oder eines zulässigen Übertragungszeitraums (§ 7 Abs. 3 Satz 3 und Satz 4 BUrlG), wenn der Arbeitgeber den Arbeitnehmer zuvor in die Lage versetzt hat, seinen Urlaubsanspruch wahrzunehmen, und der Arbeitnehmer den Urlaub dennoch aus freien Stücken nicht genommen hat (Rn. 38).