LAG Baden-Württemberg - Urteil vom 12.03.2008
12 Sa 54/07
Normen:
KSchG § 17 § 18 Abs. 2, 4 ;
Fundstellen:
AuA 2008, 369
ZInsO 2008, 1092
Vorinstanzen:
ArbG Karlsruhe, vom 11.05.2007 - Vorinstanzaktenzeichen 1 Ca 529/06
ArbG Karlsruhe, vom 17.08.2007 - Vorinstanzaktenzeichen 1 Ca 477/06
ArbG Karlsruhe, vom 17.08.2007 - Vorinstanzaktenzeichen 1 Ca 478/06
ArbG Karlsruhe, vom 17.08.2007 - Vorinstanzaktenzeichen 1 Ca 498/06
ArbG Karlsruhe, vom 17.08.2007 - Vorinstanzaktenzeichen 1 Ca 499/06
ArbG Karlsruhe, vom 17.08.2007 - Vorinstanzaktenzeichen 1 Ca 500/06

Europarechtskonforme Auslegung der Vorschriften zur Massenentlassungsanzeige

LAG Baden-Württemberg, Urteil vom 12.03.2008 - Aktenzeichen 12 Sa 54/07

DRsp Nr. 2008/14248

Europarechtskonforme Auslegung der Vorschriften zur Massenentlassungsanzeige

»Europarechtskonforme Auslegung von § 17 KSchG :- Die Massenentlassungsanzeige hat vor Ausspruch der Kündigung zu erfolgen.- Die Sperrfrist von § 18 Abs. 2 KSchG hat nur noch die Wirkung einer Mindestkündigungsfrist.- Keine erneute Anzeige gemäß § 18 Abs. 4 KSchG erforderlich, wenn die einschlägigen tariflichen, gesetzlichen oder einzelvertraglichen Kündigungsfristen länger sind, als die Summe bestehend aus Sperrfrist (§ 18 Abs. 2 KSchG) und Freifrist (§ 18 Abs. 4 KSchG).«

Normenkette:

KSchG § 17 § 18 Abs. 2, 4 ;

Tatbestand:

Die Beklagte stellte in ihrem Betrieb in B. mit angeschlossenem Betreibsteil in K. Gummidichtungen für die Automobilindustrie her und beschäftigte zum Jahresende 2006 etwa 170 Arbeitnehmer.

Der Kläger Ziffer 1 stand seit dem 02.11.1993,

der Kläger Ziffer 2 seit dem 20.10.1990,

der Kläger Ziffer 3 seit dem 28.04.1997,

die Klägerin Ziffer 4 seit dem 03.07.1998,

die Klägerin Ziffer 5 seit dem 01.03.1993 und

der Kläger Ziffer 6 seit dem 23.10.1995

in einem Arbeitsverhältnis mit der Beklagten, bzw. deren Rechtsvorgängerin als Maschinenbediener.