BAG - Urteil vom 21.06.2012
8 AZR 188/11
Normen:
AGG § 3 Abs. 1; AGG § 6 Abs. 1; AGG § 6 Abs. 2; AGG § 7 Abs. 1; AGG § 11; AGG § 15 Abs. 1; AGG § 15 Abs. 2; AGG § 15 Abs. 4; AGG § 15 Abs. 5; AGG § 22; BGB § 187; BGB § 188; BGB § 193; BGB § 241 Abs. 2; BGB § 280 Abs. 1; BGB § 311 Abs. 2; BGB § 823 Abs. 1; BGB § 823 Abs. 2;
Fundstellen:
ArbRB 2012, 327
BAG-Pressemitteilung Nr. 47/12
BAGE 142, 143
BB 2012, 1728
BB 2012, 2688
BB 2012, 3208
DB 2012, 2521
DB 2012, 6
EzA-SD 2012, 12
EzA-SD 2012, 8
NJW 2013, 555
NZA 2012, 1211
ZIP 2012, 2222
Vorinstanzen:
LAG Hamburg, vom 27.10.2010 - Vorinstanzaktenzeichen 5 Sa 3/09
ArbG Hamburg, vom 10.12.2008 - Vorinstanzaktenzeichen 28 Ca 178/08

Frist zur Geltendmachung von Schadensansprüchen wegen Diskriminierung

BAG, Urteil vom 21.06.2012 - Aktenzeichen 8 AZR 188/11

DRsp Nr. 2012/14190

Frist zur Geltendmachung von Schadensansprüchen wegen Diskriminierung

1. Die Ausschlussfrist des § 15 Abs. 4 AGG verstößt nicht gegen die europarechtlich gebotenen Grundsätze der Äquivalenz und der Effektivität. 2. Die Ausschlussfrist gilt sowohl für Entschädigungsansprüche nach § 15 Abs. 2 AGG wie für Schadensersatzansprüche nach § 15 Abs. 1 AGG und für Schadensersatzansprüche, die auf denselben Lebenssachverhalt einer Benachteiligung wie der Schadensersatzanspruch des § 15 Abs. 1 AGG gestützt werden. Orientierungssätze: 1. Die Ausschlussfrist des § 15 Abs. 4 AGG verstößt nicht gegen Europarecht, da sie die europarechtlich gebotenen Grundsätze der Äquivalenz und der Effektivität wahrt. 2. Die Ausschlussfrist gilt sowohl für Entschädigungsansprüche nach § 15 Abs. 2 AGG als auch für Schadensersatzansprüche iSd. § 15 Abs. 1 AGG, wenn diese mit einem Verstoß gegen das Benachteiligungsverbot begründet werden. 3. Der Schadensersatzanspruch nach § 15 Abs. 1 AGG verdrängt als speziellere Regelung Ansprüche aus § 280 Abs. 1, § 241 Abs. 2, § 311 Abs. 2 BGB iVm. § 7 Abs. 3 AGG, soweit der Anspruch allein mit einem Verstoß gegen das Benachteiligungsverbot begründet wird.