LSG Bayern - Urteil vom 21.02.2017
L 5 KR 313/15
Normen:
SGB V § 240 Abs. 1 S. 2; SGB V § 240 Abs. 2; SGB XI § 57 Abs. 4 S. 1; SGB XII § 72; BayBlindG Art. 1 Abs. 1; GG Art. 3 Abs. 1;
Vorinstanzen:
SG Landshut, vom 13.05.2015 - Vorinstanzaktenzeichen S 1 KR 200/14

Keine Berücksichtigung des Bayerischen Landesblindengeldes bei der Beitragsbemessung freiwillig Versicherter in der gesetzlichen Kranken- und PflegeversicherungVerfassungswidrigkeit der unterschiedlichen Behandlung von Landesblindengeld und Blindenhilfe nach dem SGB XII

LSG Bayern, Urteil vom 21.02.2017 - Aktenzeichen L 5 KR 313/15

DRsp Nr. 2018/1857

Keine Berücksichtigung des Bayerischen Landesblindengeldes bei der Beitragsbemessung freiwillig Versicherter in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung Verfassungswidrigkeit der unterschiedlichen Behandlung von Landesblindengeld und Blindenhilfe nach dem SGB XII

Das Bayerische Landesblindengeld unterliegt nicht der Beitragspflicht in der Freiwilligen Krankenversicherung nach § 240 SGB V.

Die unterschiedliche Behandlung von Landesblindengeld einerseits und Blindenhilfe nach § 72 SGB XII in den Beitragsverfahrensgrundsätzen Selbstzahler ist verfassungswidrig.

Tenor

I.

Auf die Berufung der Klägerin werden das Urteil des Sozialgerichts Landshut vom 13.05.2015 und der Bescheid vom 20.07.2011 in der Gestalt des Widerspruchsbescheides vom 26.06.2014 insoweit aufgehoben, als dort das der Klägerin gewährte Bayerische Landesblindengeld in der Zeit ab 01.07.2011 der Beitragspflicht in der Kranken- und Pflegeversicherung unterworfen ist.

II.

Die Beklagte trägt die außergerichtlichen Kosten der Klägerin in beiden Rechtszügen.

III.

Die Revision wird nicht zugelassen.

Normenkette:

SGB V § 240 Abs. 1 S. 2; SGB V § 240 Abs. 2; SGB XI § 57 Abs. 4 S. 1; SGB XII § 72; BayBlindG Art. 1 Abs. 1; GG Art. 3 Abs. 1;

Tatbestand

Streitig ist, ob das bayerische Landesblindengeld bei der Beitragsbemessung in der Kranken- und Pflegeversicherung als beitragspflichtige Einnahme zu berücksichtigen ist.