VG Stuttgart - Urteil vom 19.12.2013
7 K 122/12
Normen:
SGB VIII § 91 Abs. 2 Nr. 3; SGB VIII § 35 a; SGB VIII § 10 Abs. 4 S. 2; SGB XII § 53;

Kinder- und Jugendhilfe (SGB VIII) - Eingliederungshilfe; Kostenbeitrag; Rechtmäßigkeit der Hilfegewährung

VG Stuttgart, Urteil vom 19.12.2013 - Aktenzeichen 7 K 122/12

DRsp Nr. 2014/4226

Kinder- und Jugendhilfe (SGB VIII) - Eingliederungshilfe; Kostenbeitrag; Rechtmäßigkeit der Hilfegewährung

Derjenige, der wegen einer bewilligten Eingliederungshilfe zu einem jugendhilferechtlichen Kostenbeitrag gemäß § 91 Abs. 2 Nr. 3 SGB VIII herangezogen wird, kann grundsätzlich im Kostenbeitragsverfahren gegen seine Leistungspflicht einwenden, dass die Hilfegewährung entgegen dem Vorrang des Sozialhilferechts gemäß § 10 Abs. 4 S. 2 SGB VIII auf jugendhilferechtlicher Grundlage gewährt wurde.

Die Kostenbeitragsbescheide des Beklagten vom 13.08.2010 und der Widerspruchsbescheid des Beklagten vom 29.12.2011 werden aufgehoben.

Der Beklagte trägt die Kosten des Verfahrens. Gerichtskosten werden nicht erhoben.

Normenkette:

SGB VIII § 91 Abs. 2 Nr. 3; SGB VIII § 35 a; SGB VIII § 10 Abs. 4 S. 2; SGB XII § 53;

Tatbestand:

Die Kläger begehren die Aufhebung der Bescheide des Beklagten vom 13.08.2010 und des Widerspruchsbescheids vom 29.12.2012, mit denen sie zu einem Kostenbeitrag für die Beschulung ihres Sohnes in der Sonderberufsschulklasse der Paulinenpflege Winnenden e.V. herangezogen worden sind.