LSG Hamburg - Urteil vom 28.06.2012
L 1 KR 148/11
Normen:
GG Art. 12 Abs. 1; GG Art. 19 Abs. 4 S. 1; SGB V § 153 S. 1 Nr. 3; SGB V § 155 Abs. 4 S. 9; SGB V § 164 Abs. 2; SGB V § 164 Abs. 3; SGB V § 164 Abs. 4 S. 1; SGB V § 171b Abs. 3 S. 2; SGG § 29 Abs. 2 Nr. 2; SGG § 54 Abs. 1 S. 1; SGG § 54 Abs. 1 S. 2; SGG § 54 Abs. 2 S. 1;
Vorinstanzen:
SG Hamburg, vom 24.10.2011 - Vorinstanzaktenzeichen S 6 KR 957/11

Klagebefugnis eines Arbeitnehmers für eine sozialgerichtliche Anfechtungsklage gegen die Schließung einer Krankenkasse

LSG Hamburg, Urteil vom 28.06.2012 - Aktenzeichen L 1 KR 148/11

DRsp Nr. 2012/15336

Klagebefugnis eines Arbeitnehmers für eine sozialgerichtliche Anfechtungsklage gegen die Schließung einer Krankenkasse

1. Für die sozialgerichtliche Anfechtungsklage eines Arbeitnehmers gegen die Schließung seiner Krankenkasse durch einen Bescheid des Bundesversicherungsamtes fehlt es an der Klagebefugnis. 2. Der Arbeitnehmer ist nicht durch Regelungen des Schließungsbescheides unmittelbar beschwert, sondern kann allenfalls durch die Regelungswirkung des § 164 Abs. 4 S. 1 SGB V beschwert sein. 3. Drittschützende Normen, die eine Klagebefugnis von Arbeitnehmern einer geschlossenen Krankenkasse begründen könnten, sind durch das Bundesversicherungsamt bei der allein aufsichtsrechtlichen Entscheidung über die Schließung einer Kasse wegen fehlender Leistungsfähigkeit nicht zu beachten. 4. Effektiver Rechtsschutz für Arbeitnehmer einer geschlossenen Krankenkasse mit dem Ziel des Erhalts ihres Arbeitsplatzes steht im Arbeitsgerichtsweg zur Verfügung. [Amtlich veröffentlichte Entscheidung]

Die Berufung des Klägers gegen das Urteil des Sozialgerichts Hamburg vom 24. Oktober 2011 wird zurückgewiesen.

Der Kläger trägt auch die Kosten des Berufungsverfahrens.

Die Revision wird zugelassen.

Normenkette:

GG Art. 12 Abs. 1; GG Art. 19 Abs. 4 S. 1; SGB V § 153 S. 1 Nr. 3; SGB V § 155 Abs. 4 S. 9; SGB V § 164 Abs. 2; SGB V § 164 Abs. 3; SGB V § 164 Abs. 4 S. 1; SGB V § 171b Abs. 3 S. 2; § Abs. Nr. ;