BAG - Urteil vom 13.10.1994
2 AZR 261/93
Normen:
BPersVG § 82 ; DDR: AGB (i.d.F.d. Gesetzes vom 22. Juni 1990, GBl. der DDR I S. 371) § 55 Abs. 2; DDR: PersVG §§ 82, 116b ; ILO-Übereinkommen Nr. 111 über die Diskriminierung in Beschäftigung und Beruf vom 25. Juni 1958 (BGBl. 1961 II S. 98);
Fundstellen:
AP Nr. 36 Einigungsvertrag Anlage 1 Kap. XIX
BAGE 78, 129
BB 1995, 156
EzA Art. 20 Einigungsvertrag Nr. 41
NZA 1995, 527
AuA 1995, 136
Vorinstanzen:
LAG Chemnitz - Urteil vom 25. November 1992 - 3 (5) Sa 7/92 ,
KreisG Leipzig-Stadt, vom 24.03.1992 - Vorinstanzaktenzeichen 18 Ca 237/91

Kündigung nach Einigungsvertrag - mangelnde Eignung

BAG, Urteil vom 13.10.1994 - Aktenzeichen 2 AZR 261/93

DRsp Nr. 1995/3122

Kündigung nach Einigungsvertrag - mangelnde Eignung

»1. Hat ein Lehrer in der DDR über längere Zeit eine Funktion wahrgenommen, die aufgrund ihrer Exponiertheit oder Aufgabenzuweisung regelmäßig eine Mitwirkung an der Umsetzung der SED-Ideologie bedingte, so läßt dies den Schluß auf seine mangelnde persönliche Eignung im Sinne des Einigungsvertrages Anlage I Kap. XIX Sachgebiet A Abschnitt III Nr. 1 Abs. 4 Ziffer 1 zu (Senatsurteil vom 13. Oktober 1994 - 2 AZR 201/93 - zur Veröffentlichung bestimmt). 2. Bedeutung und Aufgabenstellung der ausgeübten Funktion (hier: mehrfach wiedergewählter ehrenamtlicher Parteisekretär an einer Schule) in der gesellschaftlichen Realität der DDR hat der Arbeitgeber näher dazulegen und im Bestreitensfall zu beweisen.«

Normenkette:

BPersVG § 82 ; DDR: AGB (i.d.F.d. Gesetzes vom 22. Juni 1990, GBl. der DDR I S. 371) § 55 Abs. 2; DDR: PersVG §§ 82, 116b ; ILO-Übereinkommen Nr. 111 über die Diskriminierung in Beschäftigung und Beruf vom 25. Juni 1958 (BGBl. 1961 II S. 98);

Tatbestand:

Die Parteien streiten über die Wirksamkeit einer auf Anl. I Kap. XIX Sachgeb. A Abschn. III Nr. 1 Abs. 4 Ziff. 1 Einigungsvertrag (künftig Abs. 4 Ziff. 1 EinigungsV) gestützten ordentlichen Kündigung.