LSG Berlin-Brandenburg - Urteil vom 13.12.2022
L 3 AS 1050/19
Normen:
SGG § 54 Abs. 1 S. 1; SGG § 102 Abs. 2; SGG § 124 Abs. 2; SGG § 143; SGG § 144 Abs. 1 S. 1 Nr. 1; SGG § 151; SGG § 153 Abs. 1; SGG § 157; SGB X § 31; SGB X § 44 Abs. 1 S. 1-3; SGB II § 7 Abs. 1 S. 1; SGB II § 7 Abs. 2 S. 1; SGB II § 7 Abs. 3; SGB II § 7a; SGB II § 9 Abs. 1; SGB II § 9 Abs. 2 S. 1-3; SGB II § 19 Abs. 1; SGB II § 40 Abs. 2; FreizügG/EU a.F. § 2 Abs. 2 Nr. 1 -5 und Nr. 7; FreizügG/EU a.F. § 2 Abs. 3; FreizügG/EU a.F. § 3 Abs. 1 S. 1; FreizügG/EU a.F. § 4a Abs. 1;
Vorinstanzen:
SG Berlin, vom 13.05.2019 - Vorinstanzaktenzeichen 114 AS 24896/15

Leistungsausschluss gemäß dem SGB IILeistung von ALG II an EU-AusländerAnspruch auf Leistungen gemäß dem SGB II für arbeitsuchende UnionsbürgerAnspruch auf Leistungen gemäß dem SGB II für nachziehende Familienmitglieder

LSG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 13.12.2022 - Aktenzeichen L 3 AS 1050/19

DRsp Nr. 2023/2947

Leistungsausschluss gemäß dem SGB II Leistung von ALG II an EU-Ausländer Anspruch auf Leistungen gemäß dem SGB II für arbeitsuchende Unionsbürger Anspruch auf Leistungen gemäß dem SGB II für nachziehende Familienmitglieder

Die Tätigkeit in einem Privathaushalt für 400,00 EUR monatlich im Rahmen einer geringfügigen Beschäftigung reicht für die Feststellung der Arbeitnehmereigenschaft im Sinne des Art. 45 AEUV aus. Der Nachzug eines Familienmitglieds und das Leben mit dem schon in Deutschland wohnhaften Mitglied in einer Bedarfsgemeinschaft, bezüglich derer die Arbeitnehmereigenschaft vorliegt, führt bei dem nachziehenden Mitglied zu einem Leistungsanspruch gemäß dem SGB II. Der spätere Auszug des nachziehenden Familienmitgliedes ändert an dem abgeleiteten Aufenthaltsrecht als Familienangehöriger nichts.

Tenor

Auf die Berufung der Klägerin werden der Gerichtsbescheid des Sozialgerichts Berlin vom 13. Mai 2019 sowie der Überprüfungsbescheid des Beklagten vom 03. August 2015 in der Gestalt des Widerspruchsbescheides vom 04. November 2015 aufgehoben. Der Beklagte wird verpflichtet, unter Änderung des Bescheides vom 02. Dezember 2014 der Klägerin dem Grunde nach Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhaltes nach dem SGB Il für den Zeitraum vom 01. Januar 2015 bis zum 30. Juni 2015 zu gewähren.