OLG Naumburg - Urteil vom 15.10.2002
11 U 22/02
Normen:
BGB § 823 Abs. 2 ; StGB § 14 Abs. 1 Nr. 1 § 266a § 266a Abs. 1 ; ZPO § 91 Abs. 1 § 97 Abs. 1 § 344 § 708 Nr. 10 § 711 S. 1 ;
Vorinstanzen:
LG Halle, vom 30.04.1999 - Vorinstanzaktenzeichen 6 O 116/98

Schadensersatzpflicht eines GmbH-Geschäftsführers wegen des Vorenthaltens von Arbeitnehmeranteilen zur Sozialversicherung

OLG Naumburg, Urteil vom 15.10.2002 - Aktenzeichen 11 U 22/02

DRsp Nr. 2003/2903

Schadensersatzpflicht eines GmbH-Geschäftsführers wegen des Vorenthaltens von Arbeitnehmeranteilen zur Sozialversicherung

»Zur Schadensersatzpflicht des Geschäftsführers einer GmbH wegen des Vorenthaltens von Arbeitnehmeranteilen zur Sozialversicherung.«

Normenkette:

BGB § 823 Abs. 2 ; StGB § 14 Abs. 1 Nr. 1 § 266a § 266a Abs. 1 ; ZPO § 91 Abs. 1 § 97 Abs. 1 § 344 § 708 Nr. 10 § 711 S. 1 ;

Tatbestand:

Die Klägerin nimmt den Beklagten als Einzugsstelle für die Sozialversicherungsbeiträge auf Schadensersatz wegen Vorenthaltens der Arbeitnehmeranteile zur Sozialversicherung der Monate August 1995 (67.620,37 DM - fällig am 15. September 1995) und September 1995 (69.302,08 DM - fällig am 15. Oktober 1995) in Anspruch.

Der Beklagte war durch Gesellschafterbeschluss vom 29. August 1995 zum alleinvertretungsberechtigten Geschäftsführer der H. GmbH bestellt worden. Die Arbeitnehmeranteile zur Sozialversicherung für August 1995 und September 1995 wurden nach Fälligkeit nicht an die Klägerin abgeführt. Am 18.10.1995 stellte der Beklagte einen Antrag auf Eröffnung des Gesamtvollstreckungsverfahrens. Noch am gleichen Tag ordnete das Amtsgericht ein allgemeines Verfügungsverbot und die Sequestration an. Das Gesamtvollstreckungsverfahren wurde am 20. Dezember 1995 eröffnet.