LSG Nordrhein-Westfalen - Beschluss vom 10.11.2017
L 6 AS 1256/17 B ER
Normen:
SGB II § 7 Abs. 1 S. 2 Nr. 2 Buchst. c); VO (EG) 883/2004 Art. 3; VO (EG) 883/2004 Art. 4;
Vorinstanzen:
SG Köln, vom 17.05.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 36 AS 1670/17

SGB-II-LeistungenLeistungsausschluss für EU-AusländerEinstweiliger RechtsschutzVerstoß gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz

LSG Nordrhein-Westfalen, Beschluss vom 10.11.2017 - Aktenzeichen L 6 AS 1256/17 B ER

DRsp Nr. 2017/16913

SGB-II -Leistungen Leistungsausschluss für EU-Ausländer Einstweiliger Rechtsschutz Verstoß gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz

1. Sind die Voraussetzungen des § 7 Abs. 1 S. 2 Nr. 2 c) SGB II erfüllt, entfaltet der Leistungsausschluss wegen des Anwendungsvorrangs europäischen Sozialrechts keine Wirkung. 2. Das Arbeitslosengeld II nach dem SGB II fällt in den sachlichen Anwendungsbereich der VO (EG) 883/2004; die Vorschriften des SGB II gehören zumindest insoweit zu den Rechtsvorschriften im Sinne des Art. 3 VO (EG) 883/2004. 3. Der Leistungsausschluss nach § 7 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 c) SGB II verstößt gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz nach Maßgabe des Art. 4 VO (EG) 883/2004. 4. Bei dem Leistungsausschluss nach § 7 Abs. 1 S. 2 Nr. 2 SGB II handelt es sich um eine offene, unmittelbare Diskriminierung, denn das entscheidende Unterscheidungskriterium ist die Staatsangehörigkeit.

Tenor