LSG Schleswig-Holstein - Urteil vom 29.06.2017
L 5 KR 20/15
Normen:
GmbHG § 53 Abs. 2; SGB XI § 20 Abs. 1 S. 2 Nr. 1; SGB III § 25 Abs. 1 S. 1; SGB IV § 7 Abs. 1 S. 2; SGB V § 5 Abs. 1 Nr. 1; SGB VI § 1 S. 1 Nr. 1;
Fundstellen:
DStR 2017, 2183
NZS 2018, 287
Vorinstanzen:
SG Kiel, vom 05.02.2015 - Vorinstanzaktenzeichen S 10 KR 149/12

Sozialversicherungspflicht des Minderheitsgesellschafter-Geschäftsführers einer GmbHKeine sozialversicherungsrechtliche Bedeutung einer Stimmrechtsvereinbarung außerhalb des Gesellschaftsvertrages ohne notarielle Beurkundung und Eintragung in das Handelsregister

LSG Schleswig-Holstein, Urteil vom 29.06.2017 - Aktenzeichen L 5 KR 20/15

DRsp Nr. 2017/12106

Sozialversicherungspflicht des Minderheitsgesellschafter-Geschäftsführers einer GmbH Keine sozialversicherungsrechtliche Bedeutung einer Stimmrechtsvereinbarung außerhalb des Gesellschaftsvertrages ohne notarielle Beurkundung und Eintragung in das Handelsregister

1. Nur im Gesellschaftsvertrag geregelte Minderheitenrechte haben sozialversicherungsrechtliche Bedeutung. 2. Vereinbarungen außerhalb des Gesellschaftsvertrages (hier: Stimmrechtsvereinbarung), die nicht notariell beurkundet und nicht ins Handelsregister eingetragen sind, haben hingegen keine sozialversicherungsrechtliche Bedeutung.

Tenor

Auf die Berufung der Beklagten wird das Urteil des Sozialgerichts Kiel vom 5. Februar 2015 aufgehoben.

Die Klage wird abgewiesen.

Außergerichtliche Kosten sind für beide Instanzen nicht zu erstatten.

Die Revision wird nicht zugelassen.

Normenkette:

GmbHG § 53 Abs. 2; SGB XI § 20 Abs. 1 S. 2 Nr. 1; SGB III § 25 Abs. 1 S. 1; SGB IV § 7 Abs. 1 S. 2; SGB V § 5 Abs. 1 Nr. 1; SGB VI § 1 S. 1 Nr. 1;

Tatbestand

Streitig ist zwischen den Beteiligten die Versicherungspflicht des Klägers in mehreren Zweigen der Sozialversicherung vom 1. März 2011 bis zum 5. Juni 2014 im Rahmen seiner Tätigkeit als Geschäftsführer der Beigeladenen zu 1).