BAG - Urteil vom 23.01.2020
8 AZR 484/18
Normen:
AGG § 1; AGG § 3 Abs. 1; AGG § 6 Abs. 1 S. 2 Alt. 1; AGG § 6 Abs. 2; AGG § 7 Abs. 1; AGG § 8 Abs. 1; AGG § 11; AGG § 15 Abs. 2; AGG § 15 Abs. 4; AGG § 22; BGB § 130; SGB IX in der bis zum 31.12.2017 geltenden Fassung (a.F.) § 68 Abs. 1; SGB IX in der bis zum 31.12.2017 geltenden Fassung (a.F.) § 81 Abs. 1; SGB IX in der bis zum 31.12.2017 geltenden Fassung (a.F.) § 81 Abs. 2; SGB IX in der bis zum 31.12.2017 geltenden Fassung (a.F.) § 82 S. 2 und S. 3; SGB IX in der bis zum 31.12.2017 geltenden Fassung (a.F.) § 95 Abs. 2; SGB IX in der bis zum 17.08.2006 geltenden Fassung (SGB IX 2001) § 81 Abs. 1; SGB IX in der bis zum 17.08.2006 geltenden Fassung (SGB IX 2001) § 81 Abs. 2 S. 1 und S. 2 Nr. 2; SGB IX in der seit dem 01.01.2018 geltenden Fassung § 165 S. 3; SchwbG § 13; SchwbG § 14; SchwbG § 14a; Richtlinie 2000/78/EG Art. 5; UN-BRK Art. 2 Unterabs. 3 und Unterabs. 4; UN-BRK Art. 5 Abs. 3; UN-BRK Art. 27 Abs. 1 S. 2 Buchst. a; ArbGG § 48 Abs. 1; ArbGG § 61b Abs. 1; ZPO § 167; GVG § 17b Abs. 1 S. 2;
Fundstellen:
AP SGB IX § 82 Nr. 3
ArbRB 2020, 232
AuR 2020, 135
AuR 2020, 381
BAGE 169, 302
BB 2020, 1523
BB 2020, 1656
BB 2020, 307
EzA AGG § 15 Nr. 33
EzA AGG § 22 Nr. 22
EzA-SD 2020, 11
EzA-SD 2020, 13
MDR 2020, 1066
NJW 2020, 2289
NZA 2020, 851
NZS 2020, 862
Pressemitteilung des Bundesarbeitsgerichts Nr. 5 vom 23.01.2020
ZIP 2020, 1425
Vorinstanzen:
LAG Köln, vom 23.08.2018 - Vorinstanzaktenzeichen 6 Sa 147/18
ArbG Köln, vom 20.12.2017 - Vorinstanzaktenzeichen 2 Ca 1016/17

Status als Bewerber nach Zugang der Bewerbung beim ArbeitgeberVermutung einer Ungleichbehandlung bei Nichteinladung eines schwerbehinderten Bewerbers zum VorstellungsgesprächDarlegungs- und Beweislastverteilung zur Widerlegung einer nach § 22 AGG vermuteten BenachteiligungAngemessene Höhe der Entschädigung nach § 15 Abs. 2 Satz 1 AGG mit Beachtung einer Kappungsgrenze

BAG, Urteil vom 23.01.2020 - Aktenzeichen 8 AZR 484/18

DRsp Nr. 2020/2046

Status als Bewerber nach Zugang der Bewerbung beim Arbeitgeber Vermutung einer Ungleichbehandlung bei Nichteinladung eines schwerbehinderten Bewerbers zum Vorstellungsgespräch Darlegungs- und Beweislastverteilung zur Widerlegung einer nach § 22 AGG vermuteten Benachteiligung Angemessene Höhe der Entschädigung nach § 15 Abs. 2 Satz 1 AGG mit Beachtung einer Kappungsgrenze

1. Bewerber iSv. § 6 Abs. 1 Satz 2 Alt. 1 AGG ist, wer eine Bewerbung beim Arbeitgeber eingereicht hat. Eingereicht ist eine Bewerbung dann, wenn sie dem Arbeitgeber zugegangen ist iSv. § 130 BGB. 2. Verstößt der öffentliche Arbeitgeber gegen seine Verpflichtung aus § 82 Satz 2 SGB IX in der bis zum 31. Dezember 2017 geltenden Fassung (aF), einen schwerbehinderten Bewerber zu einem Vorstellungsgespräch einzuladen, kann dies lediglich die - vom Arbeitgeber widerlegbare - Vermutung iSv. § 22 AGG begründen, dass der erfolglose Bewerber die unmittelbare Benachteiligung iSv. § 3 Abs. 1 AGG wegen seiner (Schwer)Behinderung erfahren hat. Orientierungssätze: