BAG - Urteil vom 15.08.2012
7 AZR 184/11
Normen:
TzBfG § 3 Abs. 1 S. 2 Alt. 1; TzBfG § 8 Abs. 4 S. 3; TzBfG § 12 Abs. 3 S. 1; TzBfG § 13 Abs. 4 S. 1; TzBfG § 14 Abs. 2 S. 1, 2, 3, 4; TzBfG § 15 Abs. 1; TzBfG § 22 Abs. 1; GG Art. 12 Abs. 1; EGB-UNICE-CEEP-Rahmenvereinbarung über befristete Arbeitsverträge im Anhang der Richtlinie 1999/70/EG des Rates (Rahmenvereinbarung vom 28. Juni 1999) § 5 Nr. 1 Buchst. a, b, c; Mantelrahmentarifvertrag für das Wach- und Sicherheitsgewerbe für die Bundesrepublik Deutschland (MRTV) § 2 Abs. 6 S. 1, 2; WissZeitVG § 1 Abs. 1 S. 3; ZPO § 253 Abs. 2 Nr. 2; BGB § 622 Abs. 4 S. 1; BUrlG § 13 Abs. 1; EFZG § 4 Abs. 4 S. 1; AÜG § 3 Abs. 1 Nr. 3 S. 2; TVG § 3 Abs. 1; TVG § 4 Abs. 1 S. 1;
Fundstellen:
ArbRB 2012, 261
ArbRB 2012, 360
AuR 2012, 374
AuR 2013, 53
BAG-Pressemitteilung Nr. 57/12
BAGE 143, 10
BB 2012, 2239
EzA-SD 2012, 7
EzA-SD 2012, 8
MDR 2013, 162
NZA 2013, 45
NZA-RR 2013, 6
Vorinstanzen:
LAG Frankfurt/Main, vom 03.12.2010 - Vorinstanzaktenzeichen 10 Sa 659/10
ArbG Frankfurt/Main, vom 25.03.2010 - Vorinstanzaktenzeichen 3 Ca 9095/09

Tarifvertragliche Regelungen über sachgrundlose Befristung

BAG, Urteil vom 15.08.2012 - Aktenzeichen 7 AZR 184/11

DRsp Nr. 2012/17776

Tarifvertragliche Regelungen über sachgrundlose Befristung

Nach § 14 Abs. 2 Satz 3 TzBfG können durch Tarifvertrag nicht nur entweder die Anzahl der Verlängerungen befristeter Arbeitsverträge oder die Höchstdauer der Befristung, sondern kumulativ beide Vorgaben abweichend von § 14 Abs. 2 Satz 1 TzBfG geregelt werden. Die tarifliche Dispositionsbefugnis ist allerdings nicht völlig schrankenlos. Orientierungssätze: 1. Nach § 14 Abs. 2 Satz 1 Halbs. 1 TzBfG ist die kalendermäßige Befristung eines Arbeitsvertrags ohne Vorliegen eines sachlichen Grundes bis zur Dauer von zwei Jahren zulässig. Bis zu dieser Gesamtdauer ist nach § 14 Abs. 2 Satz 1 Halbs. 2 TzBfG auch die höchstens dreimalige Verlängerung eines befristeten Arbeitsvertrags zulässig. Durch Tarifvertrag kann die Anzahl der Verlängerungen oder die Höchstdauer der Befristung abweichend von Satz 1 festgelegt werden. Im Geltungsbereich eines solchen Tarifvertrags können nicht tarifgebundene Arbeitgeber und Arbeitnehmer die Anwendung der tariflichen Regelungen vereinbaren (§ 14 Abs. 2 Satz 3 und Satz 4 TzBfG).