BAG - Urteil vom 05.10.1999
4 AZR 668/98
Normen:
TVG § 1 (Tarifverträge: Einzelhandel); GG Art. 3 Abs. 1, 3, Art. 6 (arbeitsrechtlicher Gleichbehandlungsgrundsatz); MTV für den Einzelhandel in Bayern (idF vom 22./23. Juni 1993) § 17 ;
Fundstellen:
AP Nr. 70 zu § 1 TVG Tarifverträge: Einzelhandel
BAGE 92, 303
BB 2000, 884
DB 2000, 980
NZA 2000, 1302
Vorinstanzen:
ArbG Nürnberg, vom 08.04.1997 - Vorinstanzaktenzeichen 5 Ca 9975/96
LAG Nürnberg, vom 03.06.1998 - Vorinstanzaktenzeichen 4 Sa 451/97

Tarifvertragliches Sterbegeld

BAG, Urteil vom 05.10.1999 - Aktenzeichen 4 AZR 668/98

DRsp Nr. 2000/5138

Tarifvertragliches Sterbegeld

»1. Das tarifvertragliche Sterbegeld nach § 17 MTV für den Einzelhandel in Bayern idF vom 22./23. Juni 1993 ist nur zu zahlen, wenn der überlebende und der verstorbene Ehegatte (Arbeitnehmer) im Zeitpunkt des Todesfalls in häuslicher Gemeinschaft gelebt haben. 2. Es bleibt ausdrücklich dahingestellt, ob Tarifvertragsparteien an die Grundrechte, insbesondere an Art. 3 Abs. 1 GG, und an den daraus abzuleitenden allgemeinen Gleichheitssatz gebunden sind (siehe auch BVerfG Beschluß vom 21. Mai 1999 - 1 BvR 726/98 - EzA GG Art 3 Nr. 72 a).«

Normenkette:

TVG § 1 (Tarifverträge: Einzelhandel); GG Art. 3 Abs. 1, 3, Art. 6 (arbeitsrechtlicher Gleichbehandlungsgrundsatz); MTV für den Einzelhandel in Bayern (idF vom 22./23. Juni 1993) § 17 ;

Tatbestand:

Die Klägerin verfolgt im Rahmen einer Stufenklage ihren Anspruch auf Zahlung des Sterbegeldes gemäß § 17 des Manteltarifvertrages für den Einzelhandel in Bayern (nachfolgend MTV).

Sie war mit Herrn L etwa 36 Jahre verheiratet gewesen. Seit 1992 lebten die Eheleute getrennt. Die Ehe wurde nicht geschieden, sondern durch den Tod des Ehemanns am 21. Juni 1996 aufgelöst.