BVerfG vom 22.02.1994
1 BvL 21/85; 1 BvL 4/92
Normen:
BPersVG § 79 (a.F.) ; GG Art. 3 Abs. 1 Art. 100 Abs. 1 ;
Fundstellen:
BVerfGE 90, 46
AuR 1994, 202
EuGRZ 1994, 404
EzA Art. 3 GG Nr. 42
IÖD 1994, 154
NJ 1994, 287
NZA 1994, 661
PersR 1995, 126
PersV 1995, 11
Vorinstanzen:
ArbG Frankfurt/Main, vom 26.06.1985 - Vorinstanzaktenzeichen 9 Ca 483/84
ArbG Wilhelmshaven, vom 23.01.1992 - Vorinstanzaktenzeichen 2 Ca 762/86

Verfassungsmäßigkeit des § 79 BPersVG a.F.

BVerfG, vom 22.02.1994 - Aktenzeichen 1 BvL 21/85; 1 BvL 4/92

DRsp Nr. 1994/2398

Verfassungsmäßigkeit des § 79 BPersVG a.F.

»Zur Verfassungsmäßigkeit unterschiedlicher Beteiligung des Personalrats bei der Beendigung der Arbeitsverhältnisse von Arbeitern und Angestellten während der Probezeit (§ 79 Abs. 3 Bundespersonalvertretungsgesetzes a.F.).«

Normenkette:

BPersVG § 79 (a.F.) ; GG Art. 3 Abs. 1 Art. 100 Abs. 1 ;

Gründe:

A. Die Vorlagen betreffen die Frage, ob die unterschiedliche Ausgestaltung der Beteiligungsrechte des Personalrats bei Kündigungen von Arbeitern und Angestellten während der Probezeit in der bis zum Dezember 1993 geltenden Fassung des Bundespersonalvertretungsgesetzes mit dem allgemeinen Gleichheitssatz vereinbar war.

I. 1. Nach dem Bundespersonalvertretungsgesetz (BPersVG) vom 15. März 1974 (BGBl. I S. 693, zuletzt geändert durch Art. 3 des Zehnten Gesetzes zur Änderung dienstrechtlicher Vorschriften vom 20. Dezember 1993 werden bei den Verwaltungen des Bundes und der bundesunmittelbaren Körperschaften, den Stiftungen und Anstalten des öffentlichen Rechts sowie den Gerichten des Bundes Personalräte gebildet, die unter anderem bei personellen Maßnahmen des Arbeitgebers zu beteiligen sind. Dabei wird zwischen Mitbestimmung, Mitwirkung und Anhörung unterschieden.