LSG Nordrhein-Westfalen - Urteil vom 27.11.2013
L 10 P 74/12
Normen:
SGB XI § 11 Abs. 1 S. 2; SGB XI § 28 Abs. 4; SGB XI § 43; SGB XI § 6 Abs. 2; SGB XI § 87a Abs. 4 S. 1;
Vorinstanzen:
SG Münster, vom 27.04.2012 - Vorinstanzaktenzeichen S 6 P 115/11

Vergütung stationärer Pflegeleistungen in der sozialen PflegeversicherungVoraussetzungen für die Zahlung eines Anerkennungsbetrags an die Pflegeeinrichtung wegen Rückstufung in niedrigere Pflegestufe

LSG Nordrhein-Westfalen, Urteil vom 27.11.2013 - Aktenzeichen L 10 P 74/12

DRsp Nr. 2014/2255

Vergütung stationärer Pflegeleistungen in der sozialen PflegeversicherungVoraussetzungen für die Zahlung eines Anerkennungsbetrags an die Pflegeeinrichtung wegen Rückstufung in niedrigere Pflegestufe

1. Der sog. Anerkennungsbetrag gemäß § 87a Abs. 4 SGB XI in Höhe von 1536 € ist nur bei besonderen, über das gesetzlich durchschnittliche Ausmaß allgemein "aktivierender Pflege" hinaus gehenden, Bemühungen gerechtfertigt. 2. Die besonderen Bemühungen sind von der Einrichtung nachzuweisen. Grundlage dafür sind die konkrete Pflegeplanung und die entsprechende Bestätigung anhand der Pflegedokumentation. 3. Das auch die Herabstufung dadurch bewirkt wurde, muss die Einrichtung hingegen nicht nachweisen.

Tenor

Auf die Berufung der Beklagten wird das Urteil des Sozialgerichts Münster vom 27.04.2012 aufgehoben und die Klage abgewiesen. Die Klägerin trägt die Kosten beider Rechtszüge. Die Revision wird zugelassen. Der Streitwert wird auf 1.536 EUR festgesetzt.

Normenkette:

SGB XI § 11 Abs. 1 S. 2; SGB XI § 28 Abs. 4; SGB XI § 43; SGB XI § 6 Abs. 2; SGB XI § 87a Abs. 4 S. 1;

Tatbestand

Die Beteiligten streiten um die Zahlung des sogenannten Anerkennungsbetrages in Höhe von 1.536 EUR nach § 87a Abs 4 Sozialgesetzbuch Elftes Buch (SGB XI).