LSG Bayern - Beschluss vom 23.12.2009
L 15 SF 352/09
Normen:
JVEG § 2 Abs. 1 S. 1; JVEG § 2 Abs. 1 S. 2; JVEG § 2 Abs. 2 S. 1;

Vergütung von Sachverständigen im sozialgerichtlichen Verfahren; Wiedereinsetzung in den vorigen Stand bei Kalkulationsirrtum bei und fehlendem Einfluss des Sachverständigen auf die Rechnungserstellung

LSG Bayern, Beschluss vom 23.12.2009 - Aktenzeichen L 15 SF 352/09

DRsp Nr. 2010/1407

Vergütung von Sachverständigen im sozialgerichtlichen Verfahren; Wiedereinsetzung in den vorigen Stand bei Kalkulationsirrtum bei und fehlendem Einfluss des Sachverständigen auf die Rechnungserstellung

Eine Wiedereinsetzung in den vorigen Stand gemäß § 2 Abs.2 S. 1 JVEG kommt bei einem Kalkulationsirrtum grundsätzlich nicht in Betracht. Denn es liegt im Verantwortungsbereich des Sachverständigen, dass er aufgrund des im JVEG geltenden Antragsprinzips seinen Anspruch auf Vergütung innerhalb der Drei-Monats-Frist im Sinne von § 2 Abs.1 S. 1 JVEG vollständig und korrekt beziffert. Dies setzt jedoch voraus, dass der Sachverständige selbst die entsprechende Honorarnote erstellt und für deren Inhalt verantwortlich zeichnet. Hat der Sachverständige dagegen keine Möglichkeit, auf die Rechnungserstellung Einfluss zu nehmen, muss er sich ein Drittverschulden nur dann zurechnen lassen, wenn ihm ein Aufsichts-, Organisations- oder Informationsverschulden vorzuwerfen ist. [Amtlich veröffentlichte Entscheidung]