BAG - Urteil vom 16.05.2007
8 AZR 709/06
Normen:
BGB § 611 (Mobbing) § 31 § 89 § 134 § 138 §§ 145 ff. § 202 § 225 (a.F.) § 241 § 242 § 253 § 276 § 278 § 280 § 286 § § 305 ff. § 823 § 831 ; BetrVG § 75 ; EGBGB Art. 229 § 5 § 6 ; GG Art. 1 Art. 2 ; TVG § 4 (Ausschlussfrist) § 8 ;
Fundstellen:
AP Nr. 5 zu § 611 BGB Mobbing
ArbRB 2007, 320
AuR 2007, 211
AuR 2007, 211
AuR 2007, 404
BAG--Pressemitteilung Nr. 35/07
BAGE 122, 304
DB 2008, 532
JR 2008, 308
MDR 2007, 1380
NJW 2007, 3455
NZA 2007, 1154
Vorinstanzen:
LAG Hamm, vom 23.03.2006 - Vorinstanzaktenzeichen 8 Sa 949/05
ArbG Gelsenkirchen, vom 24.11.2004 - Vorinstanzaktenzeichen 1 Ca 1603/02

Verletzung des Persönlichkeitsrechts; Mobbing; Ausschlussfrist - Schadensersatz, Schmerzensgeld und Entschädigung wegen Persönlichkeitsverletzung

BAG, Urteil vom 16.05.2007 - Aktenzeichen 8 AZR 709/06

DRsp Nr. 2007/9182

Verletzung des Persönlichkeitsrechts; Mobbing; Ausschlussfrist - Schadensersatz, Schmerzensgeld und Entschädigung wegen Persönlichkeitsverletzung

»In Mobbing-Fällen beginnt die Ausschlussfrist wegen der systematischen, sich aus mehreren einzelnen Handlungen zusammensetzenden Verletzungshandlung regelmäßig erst mit der zeitlich letzten Mobbing-Handlung.«

Orientierungssätze:1. Eine wirksame Ausschlussklausel, die nach ihrem Wortlaut "Ansprüche aus dem Arbeitsverhältnis" erfasst, umfasste nach der bis zum 31. Dezember 2001 geltenden Rechtslage auch Ansprüche aus vorsätzlicher Verletzung des Persönlichkeitsrechts.2. Mobbing ist kein Rechtsbegriff und keine Anspruchsgrundlage.3. Die rechtliche Besonderheit der als Mobbing bezeichneten tatsächlichen Erscheinungen liegt darin, dass die Zusammenfassung mehrerer Einzelakte und nicht einzelne, abgrenzbare Handlungen zu einer Verletzung des Persönlichkeitsrechts oder der Gesundheit des Arbeitnehmers führen.4. Einzelne Teilakte der als Mobbing anzusehenden Gesamthandlung können jeweils für sich betrachtet rechtlich "neutral" sein.